Ruhige Hunderassen

Oft haben zukünftige Tierbesitzer konkrete Vorstellung, welche Eigenschaften ihr Hund besitzen sollte. Was es eigentlich bedeutet, wenn ein Hund als ruhig bezeichnet wird, und welchen Rassen diese Eigenschaften zugeschrieben wird, erfährst du in diesem Artikel.


INHALTSVERZEICHNIS

  1. Die Eigenschaften eines ruhigen Hundes
  2. Die Auswahl eines geeigneten Hundes
  3. Kleine ruhige Hunderassen
  4. Mittelgroße ruhige Hunderassen
  5. Große und sehr große Hunderassen
  6. Fazit

1. Die Eigenschaften eines ruhigen Hundes

Zuerst sei betont, dass seine Umgebung einen sehr großen Einfluss auf das Wesen eines Hundes hat. Danach spielt die Erziehung eines Hundes die wichtigste Rolle. Außerdem passen sich Hunden sehr gerne ihren Besitzern an. Bist du selbst eher aktiv und energisch, wirst du deinen Hund wahrscheinlich damit anstecken. Nachfolgend findest du eine Auflistung von Eigenschaften, die ruhigen Hunden zugeschrieben werden.

  • Ruhiges Sitzen/Liegen: Ruhigen Hunden wird nachgesagt, dass sie sich, zum Beispiel in einem Restaurant, schneller hinlegen und sich entspannen.
  • Kein Bellen: Auch dies ist eine Eigenschaft, die sich viele Hundebesitzer bei ihrem Tier wünschen. Für uns Menschen mag Bellen manchmal vielleicht lästig oder unangenehm wirken, es ist aber ein wichtiges Instrument für den Hund. Denn so kann er Alarm geben, euch beide verteidigen, mit Artgenossen kommunizieren und seine Gefühlslage ausdrücken. 
  • Ruhiger Umgang mit anderen Hunden: viele Hundebesitzer kennen dieses Problem. Das Verbellen von Artgenossen kann viele Ursachen haben, wie zum Beispiel Unsicherheit und Angst. 
  • Geduld im Umgang mit Kindern: ein sehr wichtiger Faktor für Familien, die auf der Suche nach einem neuen tierischen Mitglied sind. Natürlich ist es auch stark von der Erziehung abhängig, ob dein Hund sich gerne von Kindern anfassen lässt. Achtung, Hunde sollten immer die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen. Jüngeren Kindern ist es nicht zuzutrauen, Hunde richtig einzuschätzen. Achte bitte darauf, dass dein Kind deinen Hund zum Beispiel nicht fest umarmt. Auch ein ruhiger und geduldiger Hund kann sich in die Enge gedrängt fühlen.
  • Keine Zerstörungswut: ein leidiges Thema für viele Hundebesitzer. Nicht nur im Film, auch im echten Leben sind zerkaute Schuhe und aufgerissene Futtersäcke oft an der Tagesordnung. Doch auch hier sind Training und vor allem Beschäftigung die Lösung. Oft ist Langeweile der Grund für die Zerstörungswut deines Hundes.

2. Die Auswahl eines geeigneten Hundes

Nach der eigentlichen Entscheidung, sich einen Hund anzuschaffen, gibt es noch einige zu beachtende Faktoren. Wieviel Zeit kannst du für deinen tierischen Liebling aufbringen? Wer passt auf ihn auf, wenn du in den Urlaub fährst? Bist du dir über die anfallenden Kosten im Klaren? 

Solltest du noch offene Fragen zum Thema Hundeanschaffung haben, findest du hier weitere Informationen. 

Außerdem solltest du dir überlegen, ob du einen reinrassigen Hund oder lieber doch eine sogenannte Promenadenmischung in dein Herz schließen möchtest.

Seriöse Hundezüchter sind bestens mit den typischen Eigenschaften ihrer Rasse vertraut, außerdem können sie dir viele hilfreiche Tipps zur Haltung und zur Erziehung deines zukünftigen Hundes geben. Achte bitte darauf, dass der von dir gewählte Züchter in einem anerkannten Verband eingetragen ist. Denn dafür muss er gewissen Standards erfüllen, die unabdinglich für einen korrekten Zuchtbetrieb sind. 

Wenn du dir ein Bild über die Eltern deines Hundes und über deren Temperament machen möchtest, ist ein reinrassiger Zuchthund sicher die beste Wahl.

Bei Hunden aus dem Tierheim wirst du oft leider nichts über die Vorgeschichte deines Tieres in Erfahrung bringen können, jedoch können dir die dortigen Mitarbeiter sicher eine ordentliche Einschätzung bezüglich seines Wesens geben. Außerdem werden Tiere in Tierheimen meist gründlich medizinisch untersucht, sodass du weißt, ob dein Hund Vorerkrankungen hat. 

Natürlich ist der Großteil von Tierschutzhunden vom Typ Mischling, nicht selten finden sich dort jedoch auch Rassehunde. Solltest du dich also in eine bestimmte Rasse verliebt haben, schau dich doch trotzdem erst in den umliegenden Tierheimen um. Vielleicht findest du doch dort den passenden Begleiter für dich.

Die nachfolgenden Beschreibungen sind allgemein gehalten. Natürlich können rassetypische Eigenschaften stark variieren, oder bei manchen Tieren gar nicht vorhanden sein.


3. Kleine ruhige Hunderassen

  • Mops: diese Rasse entstand bereits vor ca. 2000 Jahren. Er wird als fröhlich, ruhig und intelligent bezeichnet. Nicht zu unterschätzen sind aber die gesundheitlichen Probleme, die bei dieser und anderen kurzschnäuzigen Rassen sehr oft vorkommen. Dazu gehören Atemnot, Hornhautreizungen, orthopädische Erkrankungen und sogar Enzephalitis. 
  • Shih Tzu: Auch diese Rasse wird schon sehr lange gezüchtet. Sie stammt aus Tibet.  Dieser Hund wird als ruhig und freundlich beschrieben, ebenso als stur. Shih Tzu ist chinesisch und bedeutet „Löwe“.
  • Bolonka Zwetna: Dieser Rasse wird ein ausgeglichenes und gutmütiges Wesen zugeschrieben. Sie hat ihren Ursprung in Russland. 

4. Mittelgroße ruhige Hunderassen

  • Beagle: Diese aus dem Vereinigten Königreich stammenden mittelgroße Hunde werden hauptsächlich für die Jagd gezüchtet. Deshalb besitzen sie auch das für sie charakteristische Heulen, mit dem sie als Meute eine Schleppjagd anführen. Dabei verfolgen sie die Fährte eines künstlichen Beutetieres, währenddessen Reiter ihnen folgen. Beagle sind sehr intelligente Hunde, die trotz ihres freundlichen Gemüts genügen Auslastung benötigen.
  • Elo: Diese noch sehr junge Rasse stammt aus Deutschland und entstand erst in den 1980er Jahren. Diese Hunde werden als ausgeglichen und anspruchslos beschrieben. Elos gibt es in einer kleinen (10-15 kg) und in einer großen Form (22-35 kg).
  • Kromfohrländer: Auch diese deutsche Rasse ist noch sehr jung. Ihren Ursprung hat sie in Nordrein-Westfahlen. Auch hier gibt es 2 Varianten: Rauhaar und Glatthaar. Leider werden ihnen einige vererbbare Erkrankungen zugeschrieben. 
  • Golden Retriever: Einer der mit Abstand beliebtesten Familienhunde. Sie wurden ursprünglich für die Jagd gezüchtet. Diese Rasse stammt aus Großbritannien, es gibt aber auch amerikanische und kanadische Linien. Golden Retriever haben ein sehr freundliches und ausgeglichenes Wesen. Leider gibt auch bei ihnen einige rassetypischen Erkrankungen, wie Krebs und verschiedene orthopädische Krankheitsbilder. 

5. Große ruhige Hunderassen

  • Deutsche Dogge: Diese berühmte Rasse stammt, wie der Name schon verrät, aus Deutschland. Sie wird dort bereits seit mehr als 250 Jahren gezüchtet. Deutsche Doggen sind sehr menschenbezogen und ausgeglichen. Die Deutsche Dogge ist auch der State-Dog des US-Bundestaats Pennsylvania. Wie bei allen sehr großen Hunderassen ist ihre Lebenserwartung leider nicht sehr hoch. Bevor du dir eine deutsche Dogge anschaffst, solltest du beachten, dass diese Rasse sehr schnell eine Magendrehung erleiden kann. Diese ist ein medizinischer Notfall und muss operiert werden.
  • Berner Sennenhund: Diese Rasse aus der Schweiz wird auch heute noch für Rettungseinsätze verwendet. Durch ihre Gutmütigkeit und Geduld sind sie perfekt dafür geeignet. Außerdem werden sie oft als Wach- und Hofhunde verwendet. Auch bei dieser Rasse gibt es typische Erkrankungen, darunter Gelenkprobleme und Krebs. 
  • Labradoodle: Strenggenommen sind sie Hybride, keine Rassehunde. Sie entstanden durch eine Kreuzung von Labrador Retriever und Großpudel und kommen aus Australien.  Ihnen wird nachgesagt, dass sie weniger oder gar keine Beschwerden bei Hundehaarallergikern auslösen. Leider wurde dies wissenschaftlich widerlegt, eine solche hypoallergene Hunderasse gibt es nicht. 
  • Bernhardiner: Diese Schweizer Rasse wurde früher zur Lawinenrettung verwendet, heute ist sie dafür aufgrund ihrer Statur leider nicht mehr geeignet. Sie sind sehr sanftmütig, menschenbezogen und freundlich. Der Bernhardiner ist außerdem der Nationalhund der Schweiz. 

6. Fazit

Egal ob Rassenhund oder Mischling, es gibt Hunde mit verschiedenem Temperament und Wesen. Bitte vergiss nicht, dass du das Verhalten deines Hundes stark prägst. Denn unsere vierbeinigen Begleiter orientieren sich oft an uns. Deshalb ist eine klare Erziehung neben der eigentlichen Auswahl notwendig, damit du viel Freunde an deinem Hund hast und er sich bei dir wohl fühlt.

Team mammaly
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