
Niereninsuffizienz beim Hund: Alles, was du wissen musst und wie du helfen kannst
Dein Hund trinkt plötzlich viel mehr als sonst, frisst nur noch zögerlich oder wirkt einfach nicht mehr so fröhlich wie früher? Solche Veränderungen können erste Anzeichen für eine Niereninsuffizienz sein – eine Erkrankung, die oft unbemerkt beginnt und sich schleichend verschlechtert.
Die Nieren spielen eine zentrale Rolle für die Gesundheit deines Hundes: Sie filtern Schadstoffe aus dem Blut, sie regulieren den Wasserhaushalt und sie halten wichtige Nährstoffe im Gleichgewicht. Doch wenn sie nicht mehr richtig arbeiten, kann das ernsthafte Folgen haben.
Wie immer wichtig: Je früher du die Anzeichen erkennst, desto besser kannst du deinem Hund helfen. Hier erfährst du, woran du Niereninsuffizienz erkennst, welche Ursachen dahinterstecken und wie du mit der richtigen Ernährung und Pflege das Leben deines Lieblings positiv beeinflussen kannst.
Wenn die Nieren nicht mehr mitspielen – Niereninsuffizienz beim Hund
Die Nieren deines Hundes leisten Tag für Tag Schwerstarbeit. Sie filtern Giftstoffe aus dem Blut, regulieren den Flüssigkeitshaushalt und sorgen dafür, dass wichtige Mineralstoffe im Gleichgewicht bleiben. Kurz gesagt: Ohne gesunde Nieren kann der Körper nicht funktionieren.
Doch was passiert, wenn diese lebenswichtigen Organe ihren Job nicht mehr richtig erledigen? Dann spricht man von einer Niereninsuffizienz – ein Zustand, bei dem die Nieren nicht mehr ausreichend entgiften können. Die Folgen sind weitreichend: Schadstoffe, die normalerweise mit dem Urin ausgeschieden werden, bleiben im Körper und belasten ihn.
Man unterscheidet dabei zwei Formen:
- Akute Niereninsuffizienz – Sie tritt plötzlich auf und wird oft durch Vergiftungen, schwere Infektionen oder Kreislaufprobleme ausgelöst. In vielen Fällen kann eine schnelle Behandlung die Nierenfunktion zumindest teilweise wiederherstellen.
- Chronische Niereninsuffizienz – Diese Form entwickelt sich schleichend über Monate oder Jahre hinweg. Die Nieren verlieren nach und nach ihre Fähigkeit zu filtern – und leider ist dieser Prozess nicht umkehrbar. Besonders ältere Hunde sind betroffen.
Je früher eine Nierenerkrankung erkannt wird, desto besser kannst du deinen Hund unterstützen. Die ersten Anzeichen lassen sich eigentlich nur durch eine gezielte Blutuntersuchung feststellen – lange bevor sichtbare Symptome auftreten. Deshalb sind regelmäßige Check-ups beim Tierarzt besonders wichtig.
Kleine Organe, große Verantwortung

Die Nieren deines Hundes arbeiten rund um die Uhr im Hintergrund, ohne dass man es bemerkt – bis sie plötzlich nicht mehr richtig funktionieren. Dabei sind sie wahre Multitalente, denn sie übernehmen gleich mehrere lebenswichtige Aufgaben:
✔ Entgiftung: Die Nieren filtern Abfallstoffe aus dem Blut und sorgen dafür, dass sie mit dem Urin ausgeschieden werden. Ohne diese Reinigungsfunktion würde der Körper regelrecht „vergiften“.
✔ Wasserhaushalt regulieren: Sie steuern, wie viel Wasser der Körper behält oder ausscheidet – ein feines Gleichgewicht, das entscheidend für die Gesundheit ist. Zu wenig Flüssigkeit kann zur Austrocknung führen, zu viel Wasser kann sich im Gewebe stauen.
✔ Mineralien in Balance halten: Kalium, Phosphor, Natrium – die Nieren sorgen dafür, dass diese Mineralstoffe genau in der richtigen Menge vorhanden sind. Ist das Gleichgewicht gestört, kann das zu Muskelkrämpfen, Herzproblemen oder Knochenschwäche führen.
✔ Blutdruck regulieren: Die Nieren spielen eine entscheidende Rolle bei der Steuerung des Blutdrucks. Funktionieren sie nicht mehr richtig, kann der Blutdruck steigen – was Herz und Gefäße belastet.
Warum die Nieren versagen – Ursachen der Niereninsuffizienz beim Hund
Niereninsuffizienz ist kein Zufall – es gibt viele verschiedene Gründe, warum die Nieren eines Hundes ihre Funktion verlieren. Manche Hunde haben von Geburt an eine Veranlagung für Nierenprobleme, bei anderen entwickelt sich die Erkrankung erst im Laufe des Lebens. Oft ist es eine Kombination aus verschiedenen Faktoren, die die Nieren langsam, aber stetig belasten.
Angeborene Ursachen – Wenn die Nieren von Anfang an schwach sind
Manche Hunde kommen mit einer genetischen Veranlagung für Nierenerkrankungen auf die Welt. Besonders betroffen sind Rassen wie Dalmatiner, Shih Tzu oder Cocker Spaniel – sie haben ein höheres Risiko, im Laufe ihres Lebens Probleme mit den Nieren zu entwickeln.
Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Bei einigen Rassen liegt es an einer veränderten Stoffwechselverarbeitung von Proteinen, bei anderen an einer strukturellen Fehlbildung der Nieren. Das bedeutet nicht, dass betroffene Hunde zwangsläufig eine Niereninsuffizienz entwickeln – aber sie sind anfälliger dafür, besonders wenn zusätzliche Belastungen hinzukommen.
Erworbene Ursachen – Wenn das Leben die Nieren belastet
Nicht immer ist eine Nierenschwäche angeboren – oft sind es äußere Einflüsse, die die Nieren nach und nach schädigen. Hier sind die häufigsten Faktoren:
Infektionen – Bakterielle Erkrankungen wie Leptospirose oder chronische Blasenentzündungen können bis zu den Nieren aufsteigen und dort das empfindliche Gewebe angreifen. Unbehandelt kann eine Infektion die Nieren nachhaltig schädigen.
Vergiftungen – Manche Stoffe sind für Hunde hochgefährlich und können innerhalb kürzester Zeit die Nieren zerstören. Besonders Trauben, Rosinen, Frostschutzmittel, bestimmte Schmerzmittel und sogar einige Zimmerpflanzen sind berüchtigt für ihre toxische Wirkung. Selbst kleine Mengen können ausreichen, um eine akute Niereninsuffizienz auszulösen.
Alter – Die Zeit hinterlässt auch bei den Nieren ihre Spuren. Ab etwa sieben Jahren nimmt die Nierenfunktion bei vielen Hunden langsam ab. Das ist ein ganz normaler Alterungsprozess, aber wenn die Nieren zusätzlich durch falsche Ernährung, Infektionen oder andere Erkrankungen belastet werden, kann sich daraus eine chronische Niereninsuffizienz entwickeln.
Falsche Ernährung – Eine langfristig falsche Ernährung kann die Nieren enorm beanspruchen. Zu viel Phosphor oder minderwertige Proteine belasten das Filtersystem der Nieren. Auch eine übermäßige Eiweißzufuhr kann problematisch sein, da bei der Verdauung von Proteinen Stoffwechselabfälle entstehen, die über die Nieren ausgeschieden werden müssen. Sind die Nieren geschwächt, kann diese zusätzliche Arbeit zur Überlastung führen.
Wenn der Körper Alarm schlägt – Symptome der Niereninsuffizienz beim Hund
Bei Nierenprobleme treten viele Symptome erst auf, wenn die Nieren bereits stark geschädigt sind. Doch du musst nicht erst warten, bis sichtbare Anzeichen auftreten! Es gibt spezielle Früherkennungsmarker, die eine Diagnose schon früh ermöglichen – regelmäßige Check-ups beim Tierarzt sind deshalb besonders wichtig.
Frühe Anzeichen – wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten
Nierenerkrankungen entwickeln sich schleichend, und oft bleiben sie lange unbemerkt. Frühe Veränderungen lassen sich meist nur durch eine Blutuntersuchung feststellen. Doch wenn die Nieren ihre Funktion weiter verlieren, können folgende Anzeichen auftreten:
Vermehrtes Trinken & häufigeres Urinieren
Dein Hund leert seinen Wassernapf schneller als sonst und muss häufiger raus? Das kann darauf hindeuten, dass die Nieren den Wasserhaushalt nicht mehr richtig regulieren – der Körper versucht, überschüssige Stoffwechselprodukte mit mehr Flüssigkeit auszuscheiden.

Nachlassender Appetit & schleichender Gewichtsverlust
Dein Hund frisst weniger oder wirkt weniger interessiert an seinem Futter? Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass sich Stoffwechselabfälle im Körper ansammeln. Solche Veränderungen treten oft auf, wenn die Nierenfunktion bereits eingeschränkt ist.
Mundgeruch & auffälliger Uringeruch
Riecht dein Hund plötzlich unangenehm, fast wie Ammoniak oder Urin? Das ist ein Warnsignal. Wenn die Nieren nicht mehr richtig filtern, bleiben Giftstoffe im Körper, was sich in üblem Maulgeruch oder einem besonders intensiven Uringeruch äußern kann.
Schwäche & Müdigkeit
Hunde mit beginnender Niereninsuffizienz wirken oft antriebslos und schlafen mehr als sonst. Die mangelnde Entgiftung des Körpers kann zu allgemeinem Unwohlsein und Schlappheit führen.
Späte Symptome – wenn die Nieren stark geschädigt sind
Bleibt die Erkrankung unentdeckt, schreitet sie weiter voran. In späteren Stadien können sich diese Symptome zeigen:
Übelkeit & Erbrechen
Wenn sich Giftstoffe im Blut anreichern, kann das den Magen-Darm-Trakt reizen. Dein Hund frisst kaum noch, speichelt verstärkt oder erbricht nach dem Fressen.
Trockene, schuppige Haut & stumpfes Fell
Die Nieren regulieren nicht nur den Flüssigkeitshaushalt im Körper, sondern beeinflussen auch die Hautgesundheit. Ist ihre Funktion eingeschränkt, kann die Haut trocken und schuppig werden, das Fell wirkt spröde und glanzlos.
Blutarmut (Anämie)
Die Nieren sind an der Produktion roter Blutkörperchen beteiligt. Bei einer Niereninsuffizienz kann es daher zu Blutarmut kommen – dein Hund hat blasse Schleimhäute (z. B. am Zahnfleisch) und wirkt dauerhaft müde.
💡 Tipp: Falls dein Hund ungewöhnlich viel trinkt, sich sein Verhalten verändert oder er eines dieser Symptome zeigt, lass beim Tierarzt seine Nierenwerte checken. Je früher eine Niereninsuffizienz erkannt wird, desto besser kann sie behandelt werden.
So erkennt der Tierarzt eine Niereninsuffizienz
Wenn der Verdacht auf eine Nierenerkrankung besteht, kann der Tierarzt mit verschiedenen Untersuchungen herausfinden, ob die Nieren noch richtig arbeiten – und falls nicht, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, denn je früher die Niereninsuffizienz erkannt wird, desto besser kann man sie behandeln und das Fortschreiten verlangsamen.
Blutuntersuchung – Der erste Hinweis auf eine Nierenschwäche
Ein einfacher Bluttest gibt oft den ersten Aufschluss darüber, ob die Nieren ihre Filterfunktion noch ausreichend erfüllen. Dabei achtet der Tierarzt besonders auf die Werte von Kreatinin und Harnstoff – beides Stoffwechselprodukte, die normalerweise über die Nieren ausgeschieden werden. Sind diese Werte erhöht, bedeutet das, dass die Nieren das Blut nicht mehr ausreichend entgiften können.
In manchen Fällen werden der SDMA-Wert und weitere Biomarker bestimmt. Dieser Biomarker kann eine Nierenerkrankung bereits in einem sehr frühen Stadium anzeigen – oft noch bevor Kreatinin und Harnstoff ansteigen.
Urinuntersuchung – Hinweise auf eine gestörte Nierenfunktion
Auch der Urin deines Hundes gibt wertvolle Hinweise darauf, ob seine Nieren noch richtig arbeiten. Der Tierarzt kann eine Urinprobe auf verschiedene Faktoren untersuchen:
- Eiweiß im Urin (Proteinurie): Gesunde Nieren halten Eiweiße im Körper zurück, während sie bei einer Niereninsuffizienz oft mit dem Urin ausgeschieden werden.
- pH-Wert: Ein veränderter pH-Wert kann darauf hindeuten, dass die Nieren den Säure-Basen-Haushalt nicht mehr richtig regulieren.
- Konzentration des Urins: Ist der Urin sehr dünnflüssig, deutet das darauf hin, dass die Nieren Schwierigkeiten haben, den Wasserhaushalt zu steuern.
In einigen Fällen kann der Tierarzt auch nach Harnkristallen oder Bakterien suchen, falls eine Harnwegsinfektion als Ursache für die Nierenprobleme infrage kommt.

Bildgebende Verfahren – Ein Blick ins Innere der Nieren
Falls die Blut- und Urinwerte Auffälligkeiten zeigen, kann der Tierarzt die Nieren zusätzlich per Ultraschall oder Röntgen untersuchen. Dabei kann er erkennen, ob die Nieren geschrumpft oder vergrößert sind, ob sich dort Zysten oder Verkalkungen befinden oder ob eine Blockade (z. B. durch Harnsteine) den Urinfluss behindert.
Manchmal wird auch eine Kontrastmitteluntersuchung durchgeführt, um zu sehen, wie gut die Nieren noch durchblutet sind.
Gut zu wissen: Besonders bei älteren Hunden oder Rassen mit einer genetischen Veranlagung für Nierenprobleme lohnt es sich, die Nierenwerte regelmäßig kontrollieren zu lassen. So kann eine beginnende Niereninsuffizienz frühzeitig erkannt und behandelt werden – bevor sich schwere Symptome entwickeln.
Da Nierenerkrankungen häufig mit Bluthochdruck einhergehen, sollte auch der Blutdruck regelmäßig überprüft werden. Ein erhöhter Blutdruck kann die Nieren zusätzlich belasten und das Fortschreiten der Erkrankung beschleunigen.
Leben mit Niereninsuffizienz – So kann du deinen Hund bestmöglich unterstützen

Die Diagnose Niereninsuffizienz bedeutet nicht, dass dein Hund sofort schwer krank ist oder nur noch wenig Zeit bleibt. Mit der richtigen Pflege, einer angepassten Ernährung und gezielten Maßnahmen kannst du seine Lebensqualität erhalten und ihm viele glückliche Jahre an deiner Seite ermöglichen. Zwar kann eine einmal geschädigte Niere sich nicht regenerieren, aber du kannst viel tun, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.
Flüssigkeitstherapie – Die Nieren beim Entgiften unterstützen
Da die Nieren bei einer Insuffizienz Giftstoffe nicht mehr so gut ausspülen können, ist es besonders wichtig, dass dein Hund ausreichend Flüssigkeit aufnimmt. Viele nierenkranke Hunde neigen dazu, schnell zu dehydrieren, weil sie große Mengen Urin ausscheiden.
In schwereren Fällen kann eine Flüssigkeitstherapie mit Infusionen nötig sein. Diese erfolgt in der Regel stationär beim Tierarzt über eine intravenöse Infusion. So wird der Körper mit zusätzlicher Flüssigkeit versorgt, um Giftstoffe besser auszuscheiden und die Nieren zu entlasten.
- Tipp: Falls dein Hund nicht von selbst genug trinkt, kannst du sein Futter mit etwas Wasser oder ungesalzener Brühe anreichern. Auch Trinkbrunnen oder leicht angewärmtes Wasser können helfen, die Trinkmenge zu erhöhen.
Medikamente – Die Nieren entlasten
Welche Medikamente dein Hund benötigt, hängt von den individuellen Blutwerten und Symptomen ab. Häufig eingesetzte Medikamente sind:
Blutdrucksenker – Viele nierenkranke Hunde entwickeln Bluthochdruck, der die Nieren zusätzlich schädigen kann. Ein kontrollierter Blutdruck schützt die noch funktionierenden Nierenzellen.
Phosphatbinder – Da geschädigte Nieren überschüssiges Phosphor nicht mehr ausreichend ausscheiden können, kann ein zu hoher Phosphorgehalt im Blut das Fortschreiten der Krankheit beschleunigen. Zunächst wird durch eine spezielle Nierendiät versucht, die Phosphoraufnahme zu reduzieren. Reicht dies nicht aus, können Phosphatbinder zusätzlich eingesetzt werden, um die Aufnahme von Phosphor aus der Nahrung weiter zu verringern.
Appetitanreger oder Medikamente gegen Übelkeit – Falls dein Hund unter Appetitlosigkeit oder Magenproblemen leidet, können spezielle Präparate helfen, ihn wieder zum Fressen zu motivieren.
- Tipp: Besprich mit deinem Tierarzt, welche Medikamente für deinen Hund sinnvoll sind. Eine regelmäßige Kontrolle der Blutwerte ist wichtig, um die Therapie individuell anzupassen.
Die richtige Ernährung – Entlastung für die Nieren
Die richtige Ernährung spielt eine zentrale Rolle für die Nierengesundheit deines Hundes. Eine gezielt abgestimmte Fütterung kann die Nieren entlasten und dazu beitragen, dass sich dein Hund wohler fühlt. Entscheidend ist eine spezielle Nierendiät – entweder ein hochwertiges Alleinfuttermittel einer vertrauenswürdigen Marke oder eine selbst zubereitete Ration. Wenn du selbst kochen möchtest, solltest du dies unbedingt in Absprache mit einem auf Ernährung spezialisierten Tierarzt tun. Wichtig ist:
✔ Hochwertige, aber begrenzte Proteine – Eiweiß ist wichtig, aber zu viel davon kann die Nieren belasten. Setze auf leicht verdauliche Proteinquellen wie mageres Geflügel oder Ei in kontrollierten Mengen.
✔ Phosphorarme Nahrung – Da die Nieren überschüssiges Phosphor nicht mehr richtig ausscheiden können, sollte der Phosphorgehalt im Futter reduziert sein.
✔ Geringer Natriumgehalt – Zu viel Salz kann Bluthochdruck fördern und die Nieren zusätzlich belasten.
✔ Hoher Feuchtigkeitsgehalt – Nassfutter oder mit Wasser angereichertes Trockenfutter hilft, die Flüssigkeitszufuhr zu verbessern.
✔ Omega-3-Fettsäuren – Diese essentiellen Fettsäuren können entzündliche Prozesse im Körper regulieren und die Nierenfunktion unterstützen. Gute Quellen sind Fischöl oder spezielle Nahrungsergänzungen für Hunde.
- Tipp: Nahrungsergänzungen von mammaly enthalten wertvolle Inhaltsstoffe, die die Nierengesundheit unterstützen. Sie sind eine ideale Ergänzung zu einer nierenschonenden Ernährung.
Futtern mit Köpfchen – Was darf dein Hund bei Niereninsuffizienz noch fressen?
Die richtige Ernährung ist bei Niereninsuffizienz das A und O. Denn das, was in den Napf kommt, entscheidet mit darüber, wie gut sich dein Hund fühlt. Dabei geht es nicht nur darum, was er nicht mehr fressen sollte – sondern vor allem darum, wie du ihm eine Mahlzeit servierst, die gesund und lecker ist.
Damit du nicht lange rätseln musst, was auf den Speiseplan darf und was nicht, gibt’s hier eine einfache Orientierungshilfe:
Darf in den Napf: Gesunde, nierenfreundliche Lebensmittel
Hochwertige Proteine in kleinen Mengen
Dein Hund braucht Eiweiß – aber in der richtigen Dosis! Setze auf leicht verdauliche, magere Fleischsorten wie Huhn oder Pute. Sie liefern wertvolle Nährstoffe, belasten aber die Nieren nicht unnötig.
Gemüse, das gut tut
Karotten und Gurken sind nicht nur gesund, sondern auch leicht verdaulich und nierenfreundlich. Sie liefern Vitamine, ohne den Stoffwechsel zusätzlich zu belasten.
Hüttenkäse – aber bitte in Maßen
Ja, Hüttenkäse ist erlaubt! Er enthält hochwertiges Eiweiß, das dein Hund gut verwerten kann – aber Vorsicht: Zu viel davon kann die Nieren belasten. Also eher als kleine Beilage statt als Hauptgericht.
Spezielle Nierendiäten
Eine angepasste Nierendiät ist ein essenzieller Bestandteil der Therapie und keine bloße Option. Für nierenkranke Hunde ist eine speziell entwickelte Diät unerlässlich, um die Nieren bestmöglich zu entlasten. Diese Futtersorten enthalten weniger Phosphor, Natrium und Eiweiß, gleichzeitig liefern sie alle wichtigen Nährstoffe, die dein Hund jetzt braucht. Alternativ kann eine individuell abgestimmte Ration in Zusammenarbeit mit einem auf Ernährung spezialisierten Tierarzt erstellt werden. Eigenständige Futterumstellungen ohne fachliche Beratung sollten unbedingt vermieden werden.
Kleine Tricks für schlechte Fresser
Viele nierenkranke Hunde entwickeln Appetitlosigkeit – aber keine Sorge, mit ein paar kleinen Tricks kannst du dein Schleckermäulchen oft doch noch zum Fressen motivieren:
✔ Ein Schuss ungesalzene Brühe über das Futter geben – das macht das Essen schmackhafter und regt den Appetit an.
✔ Das Futter leicht erwärmen – das verstärkt den Geruch und animiert zum Fressen.
✔ Gesunde Fette – nierenkranke Hunde neigen oft zu Gewichtsverlust, daher kann eine Extraportion Fett helfen. Besonders geeignet sind Rinderfett und täglich hochwertige Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl, da sie zusätzlich die Nierenfunktion unterstützen können.
Der Alltag mit Niereninsuffizienz
Das Leben mit einem nierenkranken Hund kann anfangs herausfordernd wirken, aber mit ein paar Anpassungen kannst du ihm den Alltag erleichtern:
Beobachte sein Trinkverhalten – Falls dein Hund weniger trinkt als üblich, sorge für alternative Flüssigkeitsquellen (z. B. durch wasserreiches Futter).
Achte auf Veränderungen im Verhalten – Ist er müder als sonst? Frisst er schlechter? Solche Signale können darauf hinweisen, dass sich seine Nierenfunktion verschlechtert.
Lass regelmäßig die Nierenwerte kontrollieren – Je früher eine Verschlechterung erkannt wird, desto besser kann sie behandelt werden.
Die Zeit, die bleibt – Lebenserwartung bei Niereninsuffizienz
Die Diagnose Niereninsuffizienz kann erst einmal wie ein Schock wirken. Verständlich – schließlich wünscht man sich nichts sehnlicher, als noch viele gemeinsame Jahre mit seinem Hund zu verbringen. Doch die gute Nachricht ist: Eine früh erkannte Nierenschwäche bedeutet nicht das sofortige Ende.
Wie lange dein Hund mit der Erkrankung leben kann, hängt von vielen Faktoren ab – vor allem vom Stadium der Krankheit, seiner allgemeinen Gesundheit und davon, wie gut du ihn unterstützt. Eeine Niereninsuffizienz bedeutet, dass du bewusster auf die Bedürfnisse deines Hundes achten musst. Aber sie bedeutet nicht, dass die gemeinsame Zeit nicht mehr schön sein kann. Mit der richtigen Unterstützung kannst du dafür sorgen, dass dein Hund sich so lange wie möglich wohlfühlt – sei es mit einer gut abgestimmten Ernährung, ausreichend Flüssigkeit oder liebevoller Fürsorge. Was wirklich zählt, ist nicht, wie lange dein Hund noch bei dir ist, sondern dass er bis zuletzt ein glücklicher Hund sein darf.
Frühes Stadium (1-2) – Noch viele gute Jahre vor sich
Wenn die Niereninsuffizienz früh entdeckt wird, kann dein Hund oft noch jahrelang ein glückliches Leben führen. Die Nieren arbeiten zwar nicht mehr perfekt, aber mit der richtigen Unterstützung – also einer nierenschonenden Ernährung, regelmäßigen Tierarztbesuchen und gezielter Flüssigkeitszufuhr – kann er sich lange wohlfühlen Mit der richtigen Pflege kann dein Hund noch viele schöne Jahre an deiner Seite verbringen..
Worauf du achten solltest:
- Futter umstellen, um die Nieren zu entlasten
- Flüssigkeitsaufnahme fördern (z. B. mit Wasser im Futter oder ungesalzener Brühe)
- Regelmäßige Blut- und Urinkontrollen beim Tierarzt
- Viel Bewegung, aber ohne große Anstrengung
Fortgeschrittenes Stadium (3) – Noch Zeit, aber mit Einschränkungen
Hat die Niereninsuffizienz bereits spürbare Symptome verursacht, ist die Prognose schwieriger. Dein Hund kann dennoch Monate bis einige Jahre gut damit leben – aber das erfordert mehr Aufmerksamkeit und regelmäßige tierärztliche Betreuung.
Typische Herausforderungen in dieser Phase sind Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Schwäche, weil die Nieren Giftstoffe nicht mehr richtig aus dem Körper filtern können. Medikamente, Infusionen und eine streng angepasste Ernährung können helfen, die Lebensqualität zu erhalten.
Jeder Hund reagiert anders – manche leben mit der richtigen Betreuung noch lange zufrieden, andere bauen schneller ab. Wichtig ist, seinen Bedürfnissen aufmerksam zuzuhören.
Was jetzt wichtig ist:
- Engmaschige Kontrollen beim Tierarzt
- Flüssigkeitszufuhr eventuell mit Infusionen unterstützen
- Medikamente gegen Übelkeit oder Blutdruckprobleme
- Ruhe und ein stressfreier Alltag
Endstadium (4) – Wenn es ums Wohlfühlen geht
In diesem Stadium sind die Nieren so stark geschädigt, dass sie kaum noch arbeiten. Dein Hund wird müde, frisst immer schlechter und hat vielleicht Schmerzen. Jetzt geht es nicht mehr darum, die Krankheit aufzuhalten – sondern darum, die verbleibende Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten.
Was jetzt zählt:
- Schmerzmanagement, falls nötig
- Leichte, gut verdauliche Nahrung, wenn dein Hund noch frisst
- Viel Nähe, Ruhe und Kuscheleinheiten
- Achten, ob er noch Freude am Leben hat
Eine der schwersten Entscheidungen für Hundebesitzer ist leider der Moment, an dem die Lebensqualität nicht mehr gegeben ist. Wenn dein Hund wirklich nur noch leidet, nicht mehr frisst und sich zurückzieht, kann es an der Zeit sein, mit dem Tierarzt über einen sanften Abschied zu sprechen. So schwer das auch ist – es ist der letzte Liebesdienst, den du deinem Hund erweisen kannst.
Fazit
Eine Niereninsuffizienz mag zunächst beängstigend klingen, doch sie bedeutet nicht, dass die schöne Zeit mit deinem Hund vorbei ist. Mit der richtigen Unterstützung – sei es durch eine angepasste Ernährung, regelmäßige Kontrollen oder gezielte Pflege – kannst du ihm noch viele glückliche und lebenswerte Jahre schenken.
Achte auf frühe Symptome, sorge für eine nierenschonende Ernährung und unterstütze seine Gesundheit mit Produkten, die speziell dafür entwickelt wurden, die Nieren zu entlasten.
Manchmal sind es die kleinen Veränderungen, die den größten Unterschied machen. Jeder bewusste Schritt, jede Fürsorge und jede liebevolle Entscheidung hilft dabei, deinem Hund ein möglichst langes, unbeschwertes Leben zu ermöglichen – denn am Ende zählt jeder gemeinsame Moment.
Quellen
André Jaggy (2020). “Krankheiten des Hundes”
Jörg Luy und Gerd Hartmann (2002). “Praktische Hundephysiologie”
Jörg Wolfgang Schäffner (2017). “Grundlagen der Therapie der chronischen Niereninsuffizienz bei Hund und Katze”
Rudinsky et al., (2017). “Nutritional and laboratory parameters affect the survival of dogs with chronic kidney disease”
Jennie Jonas (2017). “Understanding Canine Kidney Disease: A Comprehensive Guide to Diagnosis, Treatment and Care”
B. Gerber (2013). “Erbliche Nierenerkrankungen bei Hund und Katze”
Reto Neiger (2012). “Nephrologie und Urologie bei Hund und Katze”