Hunde und Hitze: Das musst du beachten
Hunde sind hitzeempfindlich, aber woran liegt das eigentlich? Und was mache ich im Ernstfall bei einem Hitzschlag? Das alles und wertvolle Tipps für den Sommer mit Hund gibt es hier!
Hunde und Hitze – keine besonders gute Kombination
Wir Menschen kühlen unseren Körper ab, indem wir von unseren 2 bis 4 Millionen Schweißdrüsen Gebrauch machen und schwitzen. Ein Hund kann auf diesen Schutzmechanismus nicht zurückgreifen. Denn außer an seinen Pfotenballen besitzt der Doggo keine Schweißdrüsen zur Thermoregulierung.
Dem Vierbeiner bleibt bei Hitze nur das Hecheln. Durch die Luft beim schnellen Atmen entsteht eine Verdunstungskälte. Diese nutzt der Hund, um einem Hitzestau entgegenzuwirken.
Während er hechelt, wird seinem Körper jede Menge Flüssigkeit entzogen. Daher steigt der Wasserbedarf eines Hundes bei extremer Hitze!
Wenn dein Hund stark überhitzt, treten meist Anzeichen von Benommenheit und Gleichgewichtsstörungen auf. Zusätzlich kann es zu Durchfall und Erbrechen kommen – eine häufige Folge eines Hitzschlags. Im schlimmsten Fall kann dein Hund sogar bewusstlos werden und krampfen.
Daher solltest du unbedingt pralle Sonne und die Mittagshitze im Sommer vermeiden sowie immer ausreichend Wasser bereitstellen!
Ab wann ist es für Hunde zu heiß?
Bereits bei Temperaturen um die 23 °C ist ein Hund schlapp durch die Hitze und reduziert seine Aktivitäten. Klettert das Thermometer auf 28 °C, besteht ein gesundheitliches Risiko für den Vierbeiner. Abweichungen gibt es je nach Hunderasse, Alter und gesundheitlichem Zustand.
Neben der Temperatur spielt übrigens auch die Luftfeuchtigkeit eine große Rolle. Steigt diese an, ist das Hecheln mit mehr Anstrengung verbunden.
Welche Hunde sind besonders gefährdet?
- Hunderassen mit üppiger Mähne: Langes, dichtes Fell hilft Hunden, bei niedrigen Temperaturen gut zurechtzukommen. Im Sommer hingegen erweist sich diese Fellbeschaffenheit als Nachteil. Vor allem nordische Hunde wie Alaskan Malamutes oder Neufundländer gelten somit als besonders hitzeempfindlich.
- Brachycephale Hunderassen: Bei den Französischen Bulldoggen, Shih Tzus und Möpsen sind die Nasenlöcher verengt. Verlängerte Gaumensegel erschweren zusätzlich die Atmung. An heißen Tagen sind Hunde aber auf eine gut funktionierende Atmung angewiesen, um einen Hitzestau auszugleichen.
- Hunde mit Herz-Kreislauf-Problemen: Übergewicht, Alter und genetische Dispositionen können Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Sind betroffene Hunde Hitze ausgesetzt, besteht ein erhöhtes Risiko für einen Kreislaufkollaps.
- Arbeitshunde: Viele Jagdhunde sind mit einer robusten Gesundheit ausgestattet. Aber auch sie sollten in der prallen Sonne nicht arbeiten. Schnell können sie dabei ihre Ausdauer überschätzen und ihren Kreislauf zu sehr strapazieren.
Beschwerden beim Hund: Durchfall bei Hitze
Hinter Verdauungsbeschwerden können viele Ursachen stecken. Aber warum können Hunde von der Hitze Durchfall bekommen?
Viele Hunde reagieren mit Stress auf die steigenden Außentemperaturen. Dieser angespannte Zustand führt wiederum häufig zu Magen-Darm Problemen beim Hund. Eine häufige Folge bei Überhitzung ist ein plötzlich auftretender Durchfall.
Auftretender Durchfall bei Hitze kann aber noch andere Gründe haben. Denn ein Napf, der in der prallen Sonne steht, bildet den perfekten Nährboden für Bakterien. Das führt nicht nur bei empfindlichen Doggos zu einer Diarrhö. Sorge daher immer für frisches Wasser und stelle den Napf nicht in direktes Sonnenlicht.
Hitze und das massive Hecheln bedeutet für den Hund auch Stress. Eine weitere Folge kann daher auch Erbrechen sein. Ganz typische Symptome also für einen Hitzschlag (ähnlich wie bei uns Menschen). Hier gilt: schnell handeln! Sorge für ausreichend Flüssigkeitszufuhr und verschaffe deiner Fellnase sofort (!) Abkühlung.
Warnzeichen einer Überhitzung
Eine Überhitzung macht sich durch eine steigende Körpertemperatur bemerkbar. Bei gesunden Hunden liegt diese zwischen 37,5 und 39 °C. Ab einer Körpertemperatur von 40 °C zeigt der Hund Kreislaufprobleme. Ab 41 °C besteht akute Lebensgefahr!
Frühe Anzeichen:
- Flucht an einen kühleren Ort
- starkes, anhaltendes Hecheln
- Nervosität
Mögliche Symptome im weiteren Verlauf:
- intensiv rote Schleimhäute
- Taumeln oder gar Hinfallen
- flache Atmung
- lang gestreckter Hals
- Erbrechen
- Durchfall
- Apathie
- Verwirrung
Lebensgefahr: Hund vor Hitzetod
- verblasste Schleimhäute
- zittern
- Krampfanfälle
- Bewusstlosigkeit
- Koma
Todesfalle Auto: Am häufigsten kommt es zu einem Hitzetod bei Hunden, wenn sie bei sommerlichen Temperaturen im Fahrzeug eingesperrt werden. Bereits ab 20 °C Außentemperatur kann es lebensgefährlich werden!
Hund hat Hitzschlag: Erste-Hilfe-Maßnahmen
- Bringe den Vierbeiner raus aus der Sonne an einen kühleren Ort. Falls vorhanden, nutze einen Ventilator oder eine Klimaanlage.
- Wickle nasse Handtücher um seinen Körper und beginne mit den Pfoten. Achte dabei unbedingt darauf, dass die Tücher nicht eiskalt sind.
- Stelle dem Hund frisches Wasser mit Raumtemperatur zur Verfügung.
- Suche nach der Ersten-Hilfe sofort eine Tierarztpraxis auf. Das gilt auch dann, wenn sich der Hund scheinbar erholt. Es kann zu Spätschäden kommen, an denen er versterben kann.
Wir empfehlen allen Hoomans, ein Mal im Jahr einen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde zu belegen.
6 Tipps für die heiße Jahreszeit
- Hundeeis selber machen: Fülle dafür ungesalzene Hühnerbrühe in eine Eisform aus Silikon und lasse sie für mehrere Stunden im Tiefkühlfach, bis sie gefroren ist. Pürierte Wassermelone ohne Kerne und Schale kann auch in Würfeln eingefroren und dem Hund als erfrischendes Leckerli gegeben werden.
- Zum Trinken animieren: Dein Hund trinkt nicht trotz Hitze? Falls Überzeugungsarbeit nötig ist, kannst du Leckerlis oder Früchte wie Blaubeeren in die Schüssel geben.
- Ab ins kühle Nass: Für Wasserratten ist ein Hundestrand das reinste Paradies. Fließende Gewässer, wie Flüsse sorgen ebenfalls für eine willkommene Abkühlung. Im Garten reicht bereits ein Hundepool aus.
- Flucht in den Wald: Ein Hund will bei Hitze nicht laufen. Bei Spaziergängen entscheiden sich daher viele Hoomans für den Wald. Zurecht, denn die Bäume bilden eine Art Wärmedämmung und sorgen für niedrigere Temperaturen. Im Gegensatz zum heißen Asphalt besteht zudem auf den kühlen Waldböden keine Verbrennungsgefahr für Hundepfoten.
- Fellpflege: Auch, wenn im Sommer kein Fellwechsel stattfindet, solltest du Kamm und Bürste nicht in die hinterste Schublade verfrachten. Tägliches Bürsten unterstützt die Luftzirkulation und befreit den Hund von losen Haaren. Ebenso kann dir unser Fellpflege-Spray Easy Protect helfen das Hautmilieu deines Hundes zu stärken.
- Cooles Zuhause: Am Tage ist es ratsam, die Vorhänge herunterzuziehen und die Fenster geschlossen zu halten. Dadurch dringt die Wärme nicht ein und der Doggo bleibt während seiner Siesta von der Hitze verschont.