Zittern beim Hund – Das kannst du dagegen tun!
Das Zittern (Fachausdruck: Tremor) beim Hund kann viele Ursachen haben. Die wohl häufigsten Gründe sind Anspannung dazu zählen unter anderem Freude, Aufregung aber auch Angst oder das Kältezittern. Auch Rasse bedingt gibt es starke Unterschiede.
Diese und weitere Gründe zeigen wir Dir auf einen Blick und erklären, was unbedenklich ist und wann der Gang zum Tierarzt erfolgen sollte.
1. Anspannung und körperliche Anstrengung
Verspürt Dein Doggo starke Emotionen, so äußert er dies manchmal auch in Form von Zittern.
Dadurch wird die innere Anspannung etwas kompensiert. D.h., er gleicht sie dadurch etwas aus und es kommt zum Spannungsabbau.
Grundsätzlich ist dies harmlos, jedoch sollte bei starken und häufigen Angstsymptomen ein Fachmann zu Rate gezogen werden (siehe auch Punkt 2. „Angst“)
Auch nach einem ungewohnt langen Spaziergang, ausgiebigem Toben und dem Hundesport zittern manche Hunde, wenn sie sich anschliessend ausruhen. Die Muskeln brauchen manchmal noch eine Weile, bis sie sich nach der Anspannung wieder entspannen können.
Der Relax Time Snack hilft deinem Doggo beim Entspannen mit den Superkräften der Natur. Sie begünstigen eine ausgeglichene Stimmung und können in stressigen Situationen beruhigend wirken. Und weil sie so unglaublich lecker sind, kann ihnen selbst der nervöseste Doggo nicht widerstehen.
Aber Achtung: kommt es wiederholt nach Bewegung zum Zittern, kann es auch sein, dass der Vierbeiner überlastet ist.
2. Dein Doggo hat Angst
Wer kennt es nicht, das bibbern und schlottern aus Angst.
Ständige Angst bedeutet Stress für den Hund und seinen Körper, was auf Dauer zu weiteren psychischen oder körperlichen Störungen führen kann.
Das Zittern an sich ist in diesem Falle harmlos, jedoch sollte bei generalisierter Angst ein Hundetrainer oder Verhaltenstherapeut aufgesucht werden um so deinem vierbeinigen Liebling zu helfen und auch weitere Erkrankungen zu verhindern.
Auch die „antrainierte Angst“ kommt bei einigen Hunden vor. Der Hund zeigt in einer bestimmten Situation Unsicherheit, welche dann durch den Besitzer durch starkes trösten, bemitleiden oder gar hochnehmen verstärkt wird.
In so einer Angstsituation ist es viel besser, Gelassenheit zu bewahren und gut gelaunt und selbstbewusst aufzutreten, denn der Vierbeiner orientiert sich an seinem Besitzer.
Ängstliche Vierbeiner zeigen oft weitere Symptome:
Angelegte Ohren
Knurrende Geräusche
Zähne fletschen
Kauernde Haltung
Zwischen die Beine geklemmte Rute
In sehr schweren Fällen können unterstützend Medikamente gegeben werden, jedoch nur in Absprache mit dem Tierarzt. In Kombination mit einem guten Training können auch die Relax Time Snacks Deinem Hund helfen, sich in bisher stressigen Situationen zu entspannen.
Relax Time
Entspannungs-Snacks
- beruhigend in Stress-Situationen
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3. Rassentypisches Zittern
Bekannt ist auch das sogenannte „Terrierzittern“. Die verschiedenen Terrierarten, allem voran die Jack-Russell und Parson-Russell-Terrier zeigen oftmals einen wiederkehrenden Tremor.
Als eigentliche Jagdhunde stehen diese Hunderassen unter „Dauerstrom“, was sich in diesem Zittern äußern kann. Ebenso gibt es von Seiten der Medizin diverse Erklärungsversuche, wobei man bislang nicht genau weiß, woher es kommt.
Aber Achtung:
Beim Terrier (und auch bei anderen Hunderassen) gibt es auch eine genetische Erbkrankheit, die sogenannte „Ataxie und Myelopathie der Terrier“ oder auch „degenrative Myelopathie“ genannt – dies gilt es zu unterscheiden gegenüber einem „harmlosen Terrierzittern“.
Die Hunde zeigen dabei Störungen in ihrer Koordination und ihren Bewegungsabläufen, es handelt sich um eine mit dem Alter beginnende und fortschreitende Erkrankung.
Auch zittern viele sehr kleine Hunderassen häufig in bestimmten Situationen, meist aus Unsicherheit und/oder Kälte.
4. Zittern im Schlaf – Dein Doggo verarbeitet Erlebnisse
Gemäß dem Motto „Hunde sind auch nur Menschen“ träumen unsere vierbeinigen Freunde beinahe ebenso wie wir.
Dabei kommt es schon mal vor, dass sie am ganzen Körper zittern und Muskelbewegungen zeigen. Die Augen gehen teils auf und zu und sie geben fiepende und jaulende Laute von sich – dies ist alles völlig unbedenklich!
Wecke Deinen Hund nicht auf, sondern lass ihn in seiner Traumwelt über die Wiese rennen und ihn durch die Schlafphase Entspannung und Erholung finden.
5. Zittern bei Kälte – Dein Doggo friert
Das "Kältezittern" dient der Temperaturregulierung des Körpers. Durch das Zittern bewegen sich die Muskeln, die dadurch Wärme produzieren. Ein völlig normaler, ja sogar Überlebenswichtiger Vorgang.
Generell frieren kleine und/oder wenig behaarte Hunde bzw. Hunde ohne starke Unterwolle schneller. Ein häufiges Beispiel für diese Rassen sind der Chihuahua oder der Rehpinscher.
Friert und zittert euer Vierbeiner im Winter häufig, ist der Kauf eines Mantels angebracht. Somit beugt man auch einer „Erkältung“ vor, was beim Hund der sogenannte „Zwingerhusten“ ist.
6. Altersbedingtes Zittern – Muskeln und Gelenke schwächeln
Viele Tierbesitzer beobachten mit zunehmendem Alter, dass ihr Hund regelmäßig mit den Beinen, vor allem mit den Hinterläufen zittert.
In gewissem Maße ist dies einfach durch den altersbedingten Muskelabbau zu erklären und gehört zum Seniorenleben dazu. In diesen Fällen lohnt es sich manchmal, dem Hund zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel zu füttern oder die gesamte Fütterung entsprechend anzupassen.
Dazu hältst Du am besten Rücksprache mit deinem Tierarzt oder einem Hundeernährungsberater.
Bei einigen Hunden kann jedoch auch eine Erkrankung Ursache sein, allem voran Arthrose. Sie ist eine fortschreitende Gelenkserkrankung beim Hund, die auch an der Wirbelsäule entstehen kann (Spondylose).
Arthrose verursacht teils starke Schmerzen und sollte unter tierärztlicher Kontrolle stehen.
7. Neurologische Krankheiten bei Hunden
I. Epilepsie bei Hunden
Zittern oder Krampfen? Es gibt einen Unterschied.
Selbst wenn Dein Hund am ganzen Körper stark zittert, ist er in der Regel ansprechbar. Er kann seinen Körper kontrollieren und Augenkontakt mit Dir halten.
Das ist bei einem Krampfanfall bzw. epileptischem Anfall nicht möglich. Allerdings gibt es auch Anfälle, die sich nicht auf den ganzen Körper auswirken (sogenannte fokale Anfälle), dabei krampft dann beispielsweise nur ein Augenlid, die Lefze oder ein Teil des Beines.
Auch bei einem einmaligen Krampfanfall, der vielleichtsogar schon vorüber ist, sollte der Tierarzt besucht werden. Nicht immer handelt es sich dabei Epilepsie.
II. Schüttel-Syndrom weißer Hunde
Hierbei handelt es sich um eine Erbkrankheit. Wie der Name sagt, kommt diese nur bei weißen Fellträgern vor. Besonders betroffen sind West Highland White Terrier, Pudel und Malteser.
Bei dieser Krankheit zittert der Hund am ganzen Körper und verfällt zunehmend in Orientierungslosigkeit. Besonders markant sind schnelle Augenbewegungen. Es handelt sich hier um eine neurologische Krankheit, die immer noch viele Fragen aufwirft.
Im Unterschied zu einem epileptischen Anfall kann der Hund durch Ansprechen und Ablenken aus dem Zitteranfall herausgeholt werden. Eine Behandlung mit Medikamenten ist möglich, eine Heilung allerdings nicht.
III. Staupe beim Hund
Die Hundestaupe ist eine Viruserkrankung, die mit vielen verschiedenen Symptomen einhergehen kann. Unter anderem können auch neurologische Symptome auftreten, zu denen das Zittern gehört.
Gegen die Hundestaupe existiert ein Impfstoff, der zum Standardprogramm der Impfungen gehört.
IV. Weitere Ursachen für das Zittern bei Hunden
Auch Schlaganfälle (eher selten), Hitzschläge (Hund wird bei Wärme im Auto gelassen!), Gehirntraumata oder Hirntumoren können zu Zittern in verschiedenen Ausprägungen führen.
8. Weitere Krankheiten beim Hund
I. Niereninsuffizienz/akutes Nierenversagen beim Hund
Leidet Deine Fellnase an NIerenerkrankungen, kann es unter anderem zu regelmäßigem Zittern kommen. Starkes Zittern ist hierbei jedoch meist nicht das einzige Symptom.
Weitere Symptome für (akutes) Nierenversagen sind:
- Erbrechen
- Durchfall
- Apathie
- Appetitlosigkeit
- Koordinationsstörungen bis hin zu nicht mehr aufstehen können
- verändertes Trinkverhalten
- vermehrter oder kaum noch Urinabsatz
Achtung! Setzt Dein Doggo plötzlich sehr viel oder nur noch sehr wenig/gar keinen Urin ab und wirkt dabei „krank“, solltest Du auf jeden Fall schnellstmöglich zum Tierarzt.
II. Magendrehung beim Hund
Der Magen dreht sich um die Längsachse des Körpers. Dabei zittert der Hund aufgrund von starken Schmerzen und des Schocks (Schocksymptome des Hundes siehe Punkt 10).
Symptome (häufig Abends und nach dem Fressen) :
- Würgen
- „Erbrechen“ von weisslichem Schaum
- ein stark aufgeblähter Bauch (Trommelbauch)
- starke Unruhe
Diese "Erkrankung" tritt bei großen Rassen tendenziell häufiger auf und ist ein lebensbedrohlicher Zustand. Es muss sofort und unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden!
9. Zittern bei Schmerzen
Jede Form von Schmerz kann ein Zittern bei Deiner Fellnase auslösen. Insbesondere starke Schmerzen im Rücken,- oder Bauchbereich führen häufig zum Zittern.
Sollte Dein Schützling parallel zu seinem Zittern auch noch an Durchfall, Erbrechen, Fieber, Kraftlosigkeit, Teilnahmslosigkeit (Apathie) oder veränderter Körperhaltung leiden, sollte der Tierarzt aufgesucht werden.
Weitere Zeichen für Schmerzen können unter anderem sein:
- Atemnot
- Unruhe
- Teilnahmslosigkeit
- Jaulen
- Erhöhter Speichelfluss
- gebetsartige Stellung bei Bauchschmerzen
- Aggressivität
Generell ist Schmerz etwas, was sehr subjektiv empfunden wird (sowohl bei Menschen als auch bei Tieren).
Auch das Zeigen von Schmerz ist abhängig von der Persönlichkeit Deines Hundes. Du als Besitzer kennst Deinen vierbeinigen Freund am Besten und wirst am ehesten Spüren, wenn etwas mit ihm nicht stimmt und der Gang zum Tierarzt erfolgen sollte.
Auch ständiger oder langanhaltender Juckreiz ist in gewisser Weise eine Form von Schmerz und sollte vom Tierarzt abgeklärt werden.
10. Vergiftung beim Hund (Intoxikation)
Die meisten Hundebesitzer fürchten sich davor, dass ihr Hund sich irgendwann im Leben einmal vergiftet oder er vergiftet wird. In den meisten Verdachtsfällen bestätigt sich dies glücklicherweise nicht, dennoch ist es wichtig, bei jedem Verdacht sofort und unverzüglich den Tierarzt zu kontaktieren.
Idealerweise nimmst Du das Gift oder den Köder mit in die Praxis, damit der Arzt die Lage richtig einschätzen kann.
Symptome einer Vergiftung können sein:
- Erbrechen
- Durchfall
- erhöhter Speichelfluss
- Bauchschmerzen (der Hund krümmt sich oder streckt die Vorderbeine aus, um den Bauch zu entlasten – die sogenannte „gebetsartige“ Stellung)
- Fieber oder Untertemperatur
- Kreislaufbeschwerden bis hin zu Krampfanfällen
- Atemnot
- Unruhe
- Blut in den Exkrementen, dem Erbrochenen oder punktförmige Blutungen in der Maulschleimhaut des Hundes
Giftige Wildpflanzen, Rattengift, Giftköder, Schneckenkorn aber auch Lebensmittel, welche für Menschen bestimmt sind, können bei den Vierbeinern Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
Zu den Lebensmitteln, die Dein Liebling auf keinen Fall fressen darf, gehören unter anderem Weintrauben, Schokolade, Zwiebeln, Süßstoff (Xylit!) und Alkohol.
11. Zittern nach einer Impfung oder Spritze
Es kann vorkommen, dass Deine Fellnase nach einer Impfung oder einer anderen Spritze eine Zeit lang zittert. Dies ist normalerweise darauf zurückzuführen, dass der Hund den Tierarztbesuch generell als Stress empfindet und der kurze Schmerz durch die Spritze dies noch verstärkt.
In sehr seltenen Fällen liegt eine allergische Reaktion vor. Der Hund zeigt in diesem Falle weitere Anzeichen eines Schocks, diese sind unter anderem:
- Der Hund ist kaum noch ansprechbar oder Bewusstlos
- Starkes Zittern, taumeln bis hin zum völligen Kollaps (Zusammenbruch)
- Niedrige Körpertemperatur
- Flache, schnelle Atmung
- Beschleunigter Puls
- Blasse Schleimhäute
Der Schock ist ein lebensbedrohlicher Zustand, welcher sofort in tierärztliche Behandlung gehört.
Wichtig: Wann du unbedingt zum Tierarzt solltest
Grundsätzlich sollte bei langanhaltendem und/oder wiederholtem Zittern der Tierarzt aufgesucht werden! Und sei es nur, um sich fachkundigen Rat einzuholen – auch bei vermeintlich harmlosen Ursachen.
Ebenso wenn der Hund ein verändertes oder komisches Verhalten zeigt oder das Gefühl besteht, dass etwas mit ihm nicht in Ordnung sein könnte (du als Besitzer kennst deinen Liebling am besten und wirst vielleicht Veränderungen an deinem Hund schneller wahrnehmen als Außenstehende)
Insgesamt ist es wichtig und hilfreich, den Vierbeiner genau zu beobachten: In welchen Situationen tritt das Zittern auf? Hält es an oder ist es nur vorübergehend? Ist dein Hund ansprechbar?
Ein genereller Tipp:
Bei wiederholtem Zittern eine Videoaufnahme machen und dies dem Tierarzt zeigen. Gerade bei Verdacht auf epileptische Anfälle ist dies häufig hilfreich für den Tierarzt.