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Wann beginnt der Zahnwechsel beim Hund? Symptome beim Zahnwechsel: So erkennst du es Wie du deinen Welpen beim Zahnwechsel unterstützen kannst Zahnwechsel und Ernährung: Was füttern in dieser Zeit? Die richtige Zahnpflege nach dem Zahnwechsel Komplikationen beim Zahnwechsel: Wann zum Tierarzt? Fazit: Geduld und Unterstützung beim Zahnwechsel Quellen
Zahnwechsel beim Hund: Ablauf, Symptome und hilfreiche Tipps
Tierärztlich geprüft

Zahnwechsel beim Hund: Ablauf, Symptome und hilfreiche Tipps

Der Zahnwechsel ist ein wichtiger Abschnitt im Leben eines Welpen – er markiert den Übergang von den Milchzähnen zu den bleibenden Zähnen. Und es bedeutet vor allem eines: Juckendes Zahnfleisch, viel Kauen und ein bisschen Chaos im Alltag. Plötzlich werden Schuhe, Möbel oder deine Finger zu heiß begehrten „Kauspielzeugen“. Dazu kommen manchmal Appetitlosigkeit, vermehrter Speichelfluss oder sogar leichter Durchfall – all das ist während des Zahnwechsels normal und kein Grund zur Sorge.

Das Wichtigste in dieser Zeit: Geduld und ein bisschen Unterstützung von dir. Mit den richtigen Tipps und etwas Aufmerksamkeit kannst du deinem Welpen den Zahnwechsel spürbar erleichtern – und sorgst dafür, dass er diese Phase gut meistert.

In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige zum Zahnwechsel beim Hund: Wann er beginnt, welche Symptome auftreten können und wie du deinem kleinen Vierbeiner mit einfachen Tricks und Pflege-Tipps helfen kannst. Denn gemeinsam schafft ihr das – und deine Schuhe bleiben hoffentlich heil. 

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Wann beginnt der Zahnwechsel beim Hund? Symptome beim Zahnwechsel: So erkennst du es Wie du deinen Welpen beim Zahnwechsel unterstützen kannst Zahnwechsel und Ernährung: Was füttern in dieser Zeit? Die richtige Zahnpflege nach dem Zahnwechsel Komplikationen beim Zahnwechsel: Wann zum Tierarzt? Fazit: Geduld und Unterstützung beim Zahnwechsel Quellen

Wann beginnt der Zahnwechsel beim Hund?

Der Zahnwechsel ist ein natürlicher und wichtiger Teil der Entwicklung eines Welpen – und beginnt früher, als viele Hundebesitzer denken. In der Regel startet der Zahnwechsel zwischen der 3. und 7. Lebenswoche, wenn die kleinen Milchzähne nach und nach durch die bleibenden Zähne ersetzt werden. Dieser Prozess zieht sich allerdings über mehrere Monate und ist erst ungefähr mit dem 6. bis 7. Lebensmonat abgeschlossen.

Die Reihenfolge des Zahnwechsels beim Welpen

Die Reihenfolge, in der die Zähne ausfallen und nachwachsen, folgt meist einem festen Ablauf. Hier ein Überblick, wann welche Zähne in der Regel ersetzt werden:

Schneidezähne: Diese kleinen, vorderen Zähnchen fallen als Erstes aus – meist ab der 3. bis 4. Lebenswoche. Sie werden von den bleibenden Schneidezähnen ersetzt, die schon recht schnell nachschieben.

Fangzähne (Eckzähne): Die spitzen Fangzähne, die deinem Welpen diesen typischen „Hundeblick“ verleihen, lösen sich etwa ab der 4. bis 5. Woche. Auch hier dauert es nicht lange, bis die bleibenden Eckzähne an ihre Stelle treten.

Backenzähne (Prämolaren und Molaren): Der Zahnwechsel der vorderen Backenzähne (Prämolaren) beginnt ungefähr in der 5. Lebenswoche. Die hinteren Backenzähne (Molaren) sind eine Besonderheit: Sie wachsen komplett neu und ersetzen keine Milchzähne. Das passiert oft erst etwas später, nämlich zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat.

Auch wenn die meisten Welpen den Zahnwechsel im 7. Monat abschließen, kann der genaue Zeitpunkt je nach Rasse und individueller Entwicklung variieren. Kleinere Hunderassen sind manchmal etwas früher dran, während große Rassen etwas mehr Zeit brauchen. Auch das Tempo des Zahnwechsels ist von Hund zu Hund unterschiedlich – bei manchen Welpen läuft er schnell und unkompliziert ab, bei anderen zieht er sich ein wenig in die Länge.

Symptome beim Zahnwechsel: So erkennst du es

Welpe im Gras

Wenn dein Welpe zahnt, lässt er dich das meist ziemlich deutlich wissen – auch wenn er es natürlich nicht sagen kann. Der Zahnwechsel ist für die kleinen Vierbeiner oft unangenehm, und das zeigt sich durch verschiedene Verhaltensweisen und körperliche Anzeichen. Die folgenden Symptome sind ganz typisch für den Zahnwechsel und helfen dir, zu erkennen, was gerade los ist:

1. Vermehrtes Kauen und Beißen

Plötzlich wird alles zur Beute: Schuhe, Tischbeine, Teppiche oder deine Finger. Dein Welpe kaut vermehrt auf allem herum, was er finden kann. Warum? Das Kauen lindert den Druck und Juckreiz, der durch die nachwachsenden Zähne im Kiefer entsteht. Es verschafft deinem kleinen Freund spürbare Erleichterung. Damit er sich nicht an deinem Mobiliar austobt, ist es jetzt wichtig, ihm passendes Kauspielzeug zur Verfügung zu stellen. Gefrorene oder kühlbare Spielzeuge wirken dabei wie eine kleine Massage für das Zahnfleisch.

2. Vermehrter Speichelfluss

Durch das Zahnen kann es zu vermehrtem Speichelfluss kommen. Das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge. Du wirst vielleicht bemerken, dass der Bereich um das Maul herum feuchter ist als sonst oder dein Welpe öfter am Boden oder an seinen Pfoten herumschleckt.

3. Appetitlosigkeit

Wenn das Zahnfleisch schmerzt oder die Milchzähne wackeln, fällt das Fressen manchmal schwerer. Dein Welpe frisst möglicherweise weniger oder kaut nur zaghaft auf seinem Futter herum. Trockenfutter kann besonders unangenehm sein, weil es hart ist und beim Kauen drücken kann. Um es deinem Welpen leichter zu machen, kannst du das Futter einweichen oder vorübergehend auf Nassfutter umstellen. Auch kleinere, häufigere Portionen können helfen.

4. Durchfall oder Erbrechen

Der Zahnwechsel fordert den kleinen Körper deines Welpen ziemlich heraus. Bei manchen Hunden reagiert der Organismus sensibler, was zu vorübergehendem Durchfall oder leichtem Erbrechen führen kann. Wichtig ist, dass der Durchfall nur kurz anhält und dein Welpe trotzdem ausreichend trinkt. Wenn die Beschwerden länger anhalten oder dein Welpe schwach wirkt, solltest du sicherheitshalber deinen Tierarzt kontaktieren.

5. Mundgeruch

Ein leicht unangenehmer Geruch aus dem Maul ist während des Zahnwechsels keine Seltenheit. Das kommt daher, dass die Milchzähne wackeln oder ausfallen und das Zahnfleisch leicht gereizt oder blutig sein kann. Der Mundgeruch sollte aber nicht zu stark sein – bei auffälligem, fauligem Geruch könnte eine Entzündung dahinterstecken, die tierärztlich abgeklärt werden sollte.

6. Kleine Blutungen im Zahnfleisch

Kleine Blutspuren an Kauartikeln oder im Maul deines Welpen sind ganz normal. Wenn die Milchzähne ausfallen oder das Zahnfleisch durch die nachwachsenden Zähne gereizt wird, kann es leicht bluten. Keine Panik: Diese Blutungen sind in der Regel minimal und hören von selbst wieder auf. Achte aber darauf, keine Zerrspiele oder grobes Ziehen an Spielzeugen zu machen, dies kann bei Welpen zu gefährlichen Verletzungen führen, da der Kiefer und die Zähne noch nicht stabil genug sind und das empfindliche Zahnfleisch so zusätzlich belastet wird.

Wie du deinen Welpen beim Zahnwechsel unterstützen kannst

Wie du deinen Welpen beim Zahnwechsel unterstützen kannst

Der Zahnwechsel kann deinem Welpen ganz schön zu schaffen machen. Hier sind einige Tipps, wie du ihn gut unterstützen kannst:

Kauspielzeug zur Schmerzlinderung

Dein Welpe kaut jetzt auf allem herum, was ihm zwischen die Zähne kommt. Das liegt daran, dass Kauen das unangenehme Druckgefühl im Zahnfleisch lindert und den Zahnwechsel erleichtert. Damit nicht Tischbeine, Schuhe oder deine Finger darunter leiden, bietest du ihm am besten spezielles Kauspielzeug für den Zahnwechsel an.

  • Material: Wähle Spielzeug aus weichem, aber robustem Material, das nicht splittert oder Verletzungen verursachen kann.
  • Kühlung: Kühlbare Kauspielzeuge sind besonders angenehm, weil sie das Zahnfleisch beruhigen und wie eine kleine Massage wirken.

Tipp für zu Hause: Ein nasses Handtuch, Möhren oder Gurke einfrieren und deinem Welpen zum Kauen geben. Das wirkt wie eine kühlende „Kompresse“ für den Kiefer und ist ideal für warme Sommertage. Achte darauf, dass dein Welpe das Handtuch nicht in kleine Fetzen zerpflückt.

Zahnfleischmassagen – sanfte Beruhigung

Auch wenn es ungewohnt klingt: Eine sanfte Zahnfleischmassage kann deinem Welpen guttun. Massiere das Zahnfleisch vorsichtig mit deinem sauberen Finger. Die sanfte Bewegung fördert die Durchblutung und lindert das unangenehme Jucken.

So geht’s:

  • Wasche dir gründlich die Hände.
  • Fahre mit leichtem Druck über das betroffene Zahnfleisch.
  • Achte darauf, wie dein Welpe reagiert – die meisten genießen die Massage sehr.

Für noch mehr Beruhigung kannst du eine sanfte Zahnfleischmassage durchführen. Diese kann auch als erste Übung für das zukünftige Zähneputzen dienen, um deinem Welpen an die Pflege seiner Zähne zu gewöhnen. Achte darauf, das Zahnfleisch vorsichtig zu massieren, um Schmerzen zu vermeiden.

Achtung: Finger weg von Zerrspielen!

Auch wenn Zerrspiele mit Spielzeug oder Seilen normalerweise eine tolle Beschäftigung für Hunde sind, solltest du sie während des Zahnwechsels lieber vermeiden. Das Ziehen und Zerren kann:

  • Das empfindliche Zahnfleisch zusätzlich belasten.
  • Milchzähne lockern, die noch fest sitzen sollten.
  • Wackelnde Zähne schmerzhaft verschieben.
  • Im schlimmsten Fall zu Kieferfrakturen führen.

Besser geeignet: Ruhige, kauorientierte Beschäftigungen. Gib deinem Welpen weiche Spielzeuge, kühlbare Kauartikel oder spezielle Zahnungssnacks. So kann er sein Kaubedürfnis ausleben, ohne die neuen Zähne zu gefährden.

Zahnwechsel und Ernährung: Was füttern in dieser Zeit?

Der Zahnwechsel kann deinem Welpen nicht nur das Kauen erschweren, sondern auch den Appetit verderben. Wackelnde Zähne und empfindliches Zahnfleisch machen jede Mahlzeit zur kleinen Herausforderung. Hier ist das Motto: Sanft, weich und lecker! Mit der richtigen Futteranpassung sorgst du dafür, dass dein Welpe genug frisst, ohne dass es für ihn unangenehm wird.

1. Eingeweichtes Trockenfutter: Schonend und sättigend

Trockenfutter ist vielen Welpen während des Zahnwechsels zu hart, weil es das gereizte Zahnfleisch zusätzlich belasten kann. Eine einfache Lösung ist es, die Kroketten in etwas lauwarmem Wasser einzuweichen. Das macht das Futter weicher und angenehmer zu kauen.

So geht’s:

  • Gib die übliche Portion Trockenfutter in den Napf.
  • Füge lauwarmes Wasser hinzu, sodass die Kroketten leicht bedeckt sind.
  • Lasse das Ganze 5-10 Minuten quellen, bis es weich genug ist.

Für zusätzlichen Geschmack kannst du auch einen kleinen Löffel ungesalzene Brühe oder Nassfutter untermischen. So wird das Futter noch attraktiver und dein Welpe frisst es gerne.

2. Nassfutter: Leicht zu kauen und lecker

Nassfutter ist während des Zahnwechsels oft die beste Wahl, weil es weich und leicht zu fressen ist. Es schont das empfindliche Zahnfleisch und schmeckt den meisten Welpen sowieso richtig gut. Achte dabei auf ein hochwertiges Nassfutter mit einem hohen Fleischanteil und ohne unnötige Zusätze wie Zucker oder Getreide.

Tipp: Du kannst Nassfutter auch in kleinen Portionen anbieten, um sicherzustellen, dass dein Welpe genug frisst. Viele kleine Mahlzeiten sind in dieser Zeit angenehmer als eine große Portion.

3. Hausgemachtes: Frische und gesunde Beilagen

Manchmal hilft ein bisschen Abwechslung im Napf, um den Appetit anzuregen. Hausgemachte, weiche Beilagen können deinem Welpen nicht nur das Kauen erleichtern, sondern liefern zusätzlich wertvolle Nährstoffe.

Geeignete Zutaten:

  • Püriertes Gemüse: Zucchini, Karotten oder Kürbis sind weich, schonend für den Magen und liefern Ballaststoffe.
  • Gekochtes Hühnchen oder Pute: Mageres, ungewürztes Fleisch, in kleine Stücke geschnitten oder püriert.
  • Kartoffeln oder Süßkartoffeln: Gekocht und zerdrückt als sättigende Ergänzung.

Diese Zutaten kannst du sanft unter das gewohnte Futter mischen oder pur anbieten. Achte aber darauf, die Beilagen nicht zu dominant werden zu lassen – die Hauptnahrung sollte weiterhin den größten Teil der Mahlzeit ausmachen.

4. Zahnwechsel-Snacks: Beruhigend und lecker

Snacks sind während des Zahnwechsels eine tolle Möglichkeit, deinem Welpen zu helfen – vorausgesetzt, sie sind weich genug und angenehm zu kauen. Selbstgemachte Snacks sind hier oft die beste Wahl, weil du genau weißt, was drin ist.

Rezeptideen für Zahnwechsel-Snacks:

  • Gefrorene Bananenstücke: Schneide eine Banane in kleine Scheiben und friere sie ein. Die kühle Banane beruhigt das Zahnfleisch und ist ein gesunder, natürlicher Snack.
  • Gekühlte Karottensticks: Lege rohe Karotten für ein paar Minuten in den Kühlschrank. Sie sind fest genug, um das Kaubedürfnis zu stillen, aber weich genug, um das Zahnfleisch nicht zu verletzen.
  • Gefrorene Gurke: Schneide Gurke in Streifen oder Scheiben und friere diese ein paar Stunden ein. 
  • Gefrorene Brühe-Würfel: Koche eine ungesalzene Brühe aus Hühner- oder Putenfleisch, fülle sie in eine Eiswürfelform und friere sie ein. Dein Welpe kann die kalten Würfel langsam knabbern – perfekt für das gereizte Zahnfleisch.

Die richtige Zahnpflege nach dem Zahnwechsel

Der Zahnwechsel ist geschafft, die Milchzähne sind Geschichte und die bleibenden Zähne strahlen in voller Pracht – jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, mit der richtigen Zahnpflege zu starten. Denn gesunde Zähne sind nicht nur wichtig für ein strahlendes Hunde-Lächeln, sondern auch für die gesamte Gesundheit deines Vierbeiners. Zahnerkrankungen wie Plaque, Zahnstein oder Entzündungen können langfristig Probleme verursachen, wenn sie nicht rechtzeitig verhindert werden.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, kannst du schon früh eine Zahnpflegeroutine etablieren. Hier sind die besten Tipps, wie du die Zähne deines Hundes langfristig gesund hältst:

Gewöhne deinen Hund an das Zähneputzen

Regelmäßiges Zähneputzen ist das A und O für gesunde Zähne – genau wie bei uns Menschen. Es hilft dabei, Plaque zu entfernen, der später zu Zahnstein werden könnte. Aber: Für viele Hunde ist das Zähneputzen anfangs ungewohnt. Je früher du deinen Hund daran gewöhnst, desto entspannter wird das Ganze für euch beide.

So klappt’s Schritt für Schritt:

  • Der erste Kontakt: Lass deinen Hund erstmal an der Zahnbürste und der Zahnpasta schnuppern. Hunde-Zahnpasta gibt es in leckeren Geschmacksrichtungen wie Hühnchen oder Rind – das macht die Sache gleich viel spannender.
  • Sanfte Berührungen: Fahre vorsichtig mit deinem Finger oder einem weichen Tuch über die Zähne und das Zahnfleisch, damit dein Hund sich an das Gefühl gewöhnt.
  • Die Zahnbürste einsetzen: Nutze eine spezielle Hundezahnbürste mit weichen Borsten oder einen Fingerling. Beginne langsam und putze nur ein paar Zähne. Lobe deinen Hund danach ausgiebig!
  • Langsam steigern: Erhöhe nach und nach die Dauer, bis du das komplette Gebiss deines Hundes putzen kannst. Ein- bis zweimal pro Woche reicht am Anfang völlig aus.

Wichtig: Verwende niemals Zahnpasta für Menschen, da diese oft schädliche Inhaltsstoffe wie Fluorid oder Xylit enthält, die Hunde nicht vertragen.

Kontrolltermine beim Tierarzt nicht vergessen!

Selbst bei bester Zahnpflege kann es passieren, dass sich Plaque und Zahnstein an schwer erreichbaren Stellen bilden. Regelmäßige Tierarztbesuche sind daher unerlässlich, um die Zahngesundheit im Blick zu behalten. Der Tierarzt kann:

  • Die Zähne deines Hundes gründlich untersuchen
  • Zahnstein frühzeitig entfernen
  • Entzündungen oder lockere Zähne erkennen und behandeln

Für die meisten Hunde reicht eine Kontrolle einmal pro Jahr. Bei Hunden, die zu Zahnproblemen neigen (z. B. kleine Rassen wie Chihuahuas oder Möpse), können halbjährliche Checks sinnvoll sein.

Komplikationen beim Zahnwechsel: Wann zum Tierarzt?

Komplikationen beim Zahnwechsel: Wann zum Tierarzt?

In den meisten Fällen läuft der Zahnwechsel bei Welpen problemlos ab. Klar, es juckt, drückt und das Kauen steht ganz oben auf der Tagesordnung – aber nach ein paar Monaten ist alles überstanden. Manchmal treten jedoch kleine oder größere Komplikationen auf, bei denen ein Tierarztbesuch sinnvoll ist. Je früher du eingreifst, desto besser für die Zähne und das Wohlbefinden deines Hundes.

1. Verbleibende Milchzähne – ein häufiges Problem bei kleinen Rassen

Normalerweise fallen die Milchzähne aus, sobald die bleibenden Zähne nachschieben. Doch vor allem bei kleinen Hunderassen wie Chihuahuas, Yorkshire Terriern oder Zwergspitzen kann es passieren, dass die Milchzähne einfach „sitzenbleiben“ – Tierärzte sprechen hier von persistierenden Milchzähnen.

Das Problem: Wenn die Milchzähne nicht ausfallen, können die bleibenden Zähne schief wachsen, weil sie keinen Platz haben. Das führt oft zu:

  • Zahnfehlstellungen
  • Problemen beim Beißen und Kauen
  • Langfristig sogar zu Kieferfehlstellungen

Woran erkennst du es?

  • Du siehst, dass sowohl der Milchzahn als auch der bleibende Zahn vorhanden sind.
  • Die Zähne stehen schief oder drängen sich aneinander.

Was tun?

Ein Tierarzt kann verbleibende Milchzähne meist unkompliziert ziehen, bevor sie Probleme verursachen. Bei kleineren Rassen lohnt es sich, das Gebiss regelmäßig zu kontrollieren, um frühzeitig einzugreifen.

2. Starke oder anhaltende Blutungen

Ein paar kleine Blutspuren am Kauspielzeug oder im Maul sind während des Zahnwechsels völlig normal – schließlich lösen sich die Milchzähne aus dem Zahnfleisch, und das kann minimal bluten. Starke oder anhaltende Blutungen sind jedoch ein Warnsignal.

Woran erkennst du es?

  • Du siehst regelmäßig größere Mengen Blut an Kauartikeln oder im Napf.
  • Dein Welpe hat Schmerzen oder wirkt unruhig.

Was tun?

Zögere nicht und lass das Zahnfleisch von deinem Tierarzt untersuchen. Stärkere Blutungen können auf eine Verletzung oder eine Entzündung hindeuten, die behandelt werden sollte.

3. Anhaltende Appetitlosigkeit – wenn das Fressen wehtut

Leichte Appetitlosigkeit ist normal, wenn das Zahnfleisch drückt oder die Zähne wackeln. Viele Welpen fressen dann langsamer oder kauen zaghaft. Wenn dein Welpe jedoch tagelang kaum frisst, solltest du aufmerksam werden.

Mögliche Ursachen:

  • Schmerzen beim Kauen aufgrund entzündeter Stellen oder lockerer Zähne
  • Verletzungen im Maulbereich
  • Infektionen, die das Zahnfleisch zusätzlich reizen

Woran erkennst du es?

  • Dein Welpe verweigert sein Futter oder kaut nur auf einer Seite.
  • Er wirkt müde oder abgeschlagen.
  • Der Gewichtsverlust wird sichtbar.

4. Schmerzen beim Kauen – ein Zeichen für Entzündungen

Normalerweise lindert das Kauen das Druckgefühl im Zahnfleisch. Wenn dein Welpe jedoch offensichtlich Schmerzen dabei hat oder Kauen komplett vermeidet, steckt möglicherweise eine Entzündung dahinter. Das passiert, wenn:

  • Milchzähne nicht richtig ausfallen und das Zahnfleisch reizen.
  • Fremdkörper (z. B. Splitter von Kauspielzeug) das Zahnfleisch verletzen.
  • Kleine Wunden sich infizieren und anschwellen.

Woran erkennst du es?

  • Dein Welpe schreckt beim Kauen plötzlich zurück.
  • Er „meidet“ Kauen komplett, selbst bei weichem Futter.
  • Sein Zahnfleisch wirkt gerötet, geschwollen oder empfindlich.

Lieber einmal zu oft nachschauen lassen

Der Zahnwechsel ist in der Regel harmlos, aber gerade bei Welpen lohnt es sich, aufmerksam zu sein. Wenn dir verbleibende Milchzähne, starke Blutungen, anhaltende Appetitlosigkeit oder sichtbare Schmerzen auffallen, ist der Tierarzt der richtige Ansprechpartner. Eine schnelle Untersuchung sorgt dafür, dass dein Welpe gesund bleibt und seine neuen, bleibenden Zähne optimal wachsen können – für ein lebenslanges, fröhliches Lächeln.

Fazit: Geduld und Unterstützung beim Zahnwechsel

Der Zahnwechsel ist für deinen Welpen eine aufregende, aber oft auch unangenehme Zeit. Mit der richtigen Unterstützung – sei es durch Kauspielzeug, angepasstes Futter oder sanfte Pflege – kannst du deinem kleinen Vierbeiner helfen, diesen Lebensabschnitt gut zu meistern. Achte auf mögliche Komplikationen und greife bei Bedarf auf tierärztlichen Rat zurück. So wächst dein Welpe mit gesunden Zähnen zu einem glücklichen und starken Hund heran!

Quellen

Eickhoff, Markus. Das Hundezahnbuch.

Eickhoff, Markus. Bild-Atlas der Zahnbehandlungen bei Hund und Katze.

Gabriel, Stefan. Praxisbuch Zahnmedizin beim Heimtier.

Schrey, Christian. Leitsymptome und Leitbefunde bei Hund und Katze.

Lobprise, Heidi B.; Dodd, Johnathon R. (Bert). Wiggs's Veterinary Dentistry, Principles and Practice.

Kohn, Barbara; Schwarz, Günter. Praktikum der Hundeklinik.

FAQ - Zahnwechsel beim Hund

Wie erkenne ich, dass mein Welpe zahnt?

Vermehrtes Kauen, Speichelfluss, Appetitlosigkeit und kleine Blutungen im Zahnfleisch sind typische Anzeichen

Wann ist der Zahnwechsel beim Hund abgeschlossen?

In der Regel zwischen dem 6. und 7. Lebensmonat.

Was hilft meinem Welpen beim Zahnwechsel?

Kühlbares Kauspielzeug, eingeweichtes Trockenfutter und ruhige Kauartikel helfen, das Zahnfleisch zu beruhigen.

Welches Kauspielzeug eignet sich beim Zahnwechsel?

Speziell für Welpen entwickelte Kauartikel oder gefrorene Handtücher sind ideal.

Wann sollte ich mit meinem Welpen zum Tierarzt?

Bei verbleibenden Milchzähnen, starken Schmerzen oder anhaltender Appetitlosigkeit ist ein Tierarztbesuch ratsam.

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