Krallenbettentzündung beim Hund: Erkennen und behandeln
Krallenbettentzündung Hund: Symptome
Du kannst eine Krallenbettentzündung (selten: Paronychie) beim Hund sowohl durch äußere Merkmale als auch durch bestimmte Verhaltensweisen erkennen. Um einem Hund schnell zur gewohnten Lebensfreude zu verhelfen, ist es wichtig, alle möglichen Symptome zu kennen.
Äußere Symptome:
- gerötetes Nagelbett
- Schwellungen am Krallenansatz
- brüchige Krallen, die auch splittern können
- Krustenbildung an der Kralle
- gelber Film über der Kralle
- unangenehmer Geruch
- verformte Krallen
- eitriger Ausfluss
- Krallenverlust (im fortgeschrittenen Stadium)
Verhalten:
- verändertes Gangbild
- Bewegungsunlust
- Lahmheit
- Aufheulen beim Berühren der Pfote
- vermehrtes Schlecken an der Pfote
Tipp: Auch, wenn ein Hund ganz gewöhnlich läuft und spielt, ist es wichtig, regelmäßig seine Pfoten und Krallen zu begutachten. Entdeckst du dabei eine Auffälligkeit oder eine Wunde, solltest du diesen Bereich am besten tierärztlich untersuchen lassen.
Nagelbettentzündung beim Hund: Ursachen
Zu den häufigsten Ursachen für Krallenentzündungen beim Hund zählen:
Bakterien
Haben sich bakterielle Erreger wie Streptokokken im Krallenbett verbreitet und eine Entzündung ausgelöst, führt das häufig auf eine vorige kleine Verletzung an der Kralle zurück.
Bakterielle Krallenbettentzündungen beim Hund können je nach Befund den Einsatz von antibiotischen Tabletten, Injektionen oder lokalen Antibiotika erfordern.
Pilze
Pilze kommen sowohl für Pfotenerkrankungen, als auch für Krallenbettentzündungen als Ursache infrage. Leider bringt dieser Auslöser oft eine längere Behandlungsdauer mit sich - in einigen Fällen sind Hunde sogar erst nach einem Jahr vom hartnäckigen Pilz befreit.
Immungeschwächte Hunde - darunter zählen Welpen, Senioren und chronisch kranke Vierbeiner - haben ein erhöhtes Risiko für eine Pilzinfektion. Auch ein feuchtes Milieu an den Pfoten kann eine Krallenentzündung durch Pilze begünstigen.
Mangelnde Krallenpflege
Zu lange Krallen erhöhen das Verletzungsrisiko. Nicht nur der Schmerz allein stellt ein Problem dar. Auch kann eine Verletzung an der Kralle eine bakterielle Entzündung hervorrufen.
Nicht jeder Hund nutzt seine Kralle auf natürliche Weise ab. Darunter zählen vor allem Hunde, die sich alters- oder krankheitsbedingt nicht mehr viel bewegen können. Auch gesunde Vierbeiner sind gefährdet, wenn die täglichen Spaziergänge hauptsächlich auf weichen Böden stattfinden.
Es ist wichtig, die Krallen ein Hundeleben lang auf einer gesunden Länge zu halten. Ausführliche Infos und wichtige Tipps dazu findest du in unserem Ratgeber-Artikel: Krallen schneiden beim Hund - So geht´s!
Zusatzinfo: Bei Hunden, die unter einer Leishmaniose leiden, ist häufig ein ungewöhnlich rasantes Krallenwachstum gepaart mit einer brüchigen Krallenstruktur zu beobachten. In diesem Fall kann die Mittelmeerkrankheit eine Krallenbettentzündung verursachen.
Nährstoffmangel
Bei einem Nährstoffmangel denken wir oft zuerst an sprödes, glanzloses Fell - das ist auch zutreffend. Allerdings können die Krallen, die ebenfalls aus dem Strukturprotein Keratin bestehen, genauso in Mitleidenschaft gezogen werden.
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Sonderform: Symmetrisch lupoide Onychodystrophie
Die Symmetrisch lupoide Onychodystrophie (SLO) ist eine nicht heilbare Autoimmunerkrankung. Die SLO zeichnet sich durch eine schmerzhafte Krallenbettentzündung aus, die zu Wachstumsstörungen, Brüchen und sogar zur Auflösung der Krallen führt.
Der aktuelle Wissensstand lässt noch keine validen Aussagen über die Ursachen dieser Erkrankung zu. Unter anderem steht eine Rassedisposition für eine SLO im Raum - vor allem große Hunde wie die Deutschen Schäferhunde, Rhodesian Ridgebacks und Bearded Collies sind häufiger betroffen.
SLO erfolgt in akuten Schüben, die für den Hund mit Schmerzen verbunden sind. Um dem Vierbeiner mehr Lebensqualität zu ermöglichen, ist es wichtig, den Behandlungsplan der Tierarztpraxis einzuhalten. Dieser sieht vor, die Krallen regelmäßig zu kürzen - oftmals ist es aber leider so, dass die entzündeten Krallen vollständig gezogen werden müssen.
Parallel stehen dem tierischen Patienten je nach Fall verschiedene medikamentöse Therapien zur Verfügung. Ergänzend dazu hat sich in vielen Fällen die Gabe von Futtermittelergänzungsmitteln mit Omega-3-Fettsäuren bewährt.
Krallenbettentzündung beim Hund: Hausmittel
Nicht immer muss eine Krallenbettentzündung kompliziert verlaufen - viele Hundebesitzer haben mit Hausmitteln als alleiniges Behandlungsmittel gute Erfahrungen gemacht.
Sobald du aber keine Besserung feststellst oder gar eine Verschlimmerung beobachtest, solltest du keine Zeit verlieren und unter tierärztlicher Absprache einen anderen Therapieansatz wählen.
Folgende Hausmittel können bei einer Krallenbettentzündung helfen:
Zugsalbe auftragen
Zugsalbe besteht hauptsächlich aus Ölschiefer und besitzt unter anderem schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften. Auch aktiviert das bewährte Hausmittel die Blutzirkulation, was sich positiv auf den Heilungsprozess auswirken kann.
Sie wird mehrmals täglich großzügig auf die betroffenen Krallen aufgetragen. Anschließend muss die Pfote für mehrere Stunden mit einem Verband umwickelt werden. Das verhindert in erster Linie ein Belecken der Stelle - es hält aber auch dein Zuhause sauber. Schließlich ist die Salbe häufig schwarz und verursacht hartnäckige Flecken auf Sofa, Teppich und Co. In manchen Fällen kann auch das Tragen eines Halskragens notwendig sein.
Pfotenbad mit Kernseife
Kernseife ist frei von Parfüm und gilt als Klassiker unter allen Seifen. Sie ist nicht nur besonders rein und verträglich: Dank ihrer bakterienabtötenden Eigenschaften kann die Kernseife den Heilungsprozess bei einer Krallenbettentzündung beschleunigen.
Löse dafür die Kernseife in einem lauwarmen Wasserbad auf. Für mehr Konzentration im Wasser eignen sich kleine Eimer anstelle der Badewanne. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, dass die Pfote für etwa 10 Minuten im Wasserbad bleibt. Ist die Badesession vorbei, solltest du die Pfoten anschließend gut abtrocknen!
Pflegende Kamille
Die Kamille braucht sich hinter der Zugsalbe und der Kernseife nicht verstecken. Die Heilpflanze gilt als antibakteriell und entzündungshemmend und kann die Krallengesundheit fördern.
Liegt eine leichte Entzündung der Krallen vor, eignen sich bei diesem Hausmittel - wie bei der Kernseife - Pfotenbäder. Wähle dafür am besten frisch gepflückte Kamille. Die Erntezeit liegt zwischen Juni und September. Alternativ kannst du auch auf die getrocknete Variante aus einem Reformladen zurückgreifen.
FAQ - Krallenbettentzündung bei Hunden
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Bei Krallenentzündungen mit milden Symptomen können Hausmittel helfen. Allerdings sind auch arzneipflichtige Medikamente oder gar Krallenamputationen bei entzündeten Krallen keine Seltenheit.
Die Dauer hängt von der Ursache und dem individuellen Heilungsprozess ab. So können betroffene Hunde bereits nach Tagen eine deutliche Besserung zeigen - manchmal zögert sich die Behandlung aber auch auf Wochen, Monate oder gar ein Jahr hinaus.