Kosten für eine Hundeschule: Wie viel ist das Training wert?
Früh übt sich! Bereichert ein neuer Hund dein Leben, möchtest du mit ihm wahrscheinlich am liebsten nur kuscheln, spielen und Spaß haben. Doch für euer Zusammenleben und den Hundealltag ist es sehr wichtig, dass dein Fellfreund schon früh einige Regeln lernt. Natürlich sollte man auch wissen, welche Kosten für die Hundeschule auf einen zukommen.
Ab wann du mit ihm zur Hundeschule gehen kannst, was du dort lernst und wie viel die Kurse kosten, erfährst du in diesem Ratgeber.
Für die Ungeduldigen: Eine Übersicht der Kosten
- Welpenschule – 10 bis 25 Euro pro Std.
- Gruppentraining für junge und erwachsene Hunde – ca. 25 Euro pro Std.
- Individuelles Einzeltraining – ca. 100 Euro pro Std.
- Jahresbeitrag im Hundesportverein (zzgl. Aufnahmegebühr) – ab 50 bis 60 Euro
- Jahresbeitrag in einer Online-Hundeschule – ab 69 Euro
Die genauen Kosten hängen jedoch von verschiedenen Faktoren ab: Bundesland, Region und Bekanntheit der Hundeschule haben einen Einfluss auf die Höhe der Kosten pro Stunde.
Wozu geht man zur Hundeschule?
Der Besuch einer Hundeschule kann für deinen neuen besten Freund viele Vorteile haben. Bekommst du ihn schon in den ersten Lebenswochen, empfiehlt sich nach einer Eingewöhnungszeit zu Hause ein Grundkurs in einer Welpenschule. Mit ungefähr drei Monaten ist der Junior alt genug, um unter Aufsicht von Trainern andere Hunde kennenzulernen. Und die Sozialisation kann beginnen.
Das kontrollierte Spielen unter Beobachtung ist wichtig, weil die geschulten Hundetrainer erkennen, wann Konfliktpotenzial entstehen kann, wann bzw. ob Hunde Konflikte unter sich austragen können und wann sie voneinander getrennt werden müssen.
Findet der Eingriff nicht im richtigen Moment statt, kann sich auf Dauer unerwünschtes Verhalten manifestieren und in unterschiedliche Richtungen entwickeln. So kann dein Hund beispielsweise zu dominierendem Verhalten neigen, wenn er im wilden Umgang mit seinen Artgenossen nicht gebremst wird oder Angstverhalten entwickeln, wenn er ständig unter einem dominanten oder sogar aggressiven Hund leidet.
Zudem lernt dein Schützling in einer Welpenschule Grundkommandos und noch wichtiger: wie du seine Aufmerksamkeit gewinnst. Denn erst, wenn er seinen Rufnamen lernt und auf deine Stimme reagiert, ist der Grundstein für weiteren Gehorsam gelegt.
Hundeschulen bzw. Hundetraining allgemein ist nicht nur etwas für die kleinsten Vierbeiner. Welpen profitieren zwar am meisten davon, weil sie in jungen Jahren - oder besser gesagt Monaten - aufnahmefähiger sind. Aber auch einem älteren Hund kannst du mit dem richtigen Training neue Dinge beibringen und an Verhaltensauffälligkeiten arbeiten.
Hundeerziehung: Gruppentraining, Einzeltraining oder Online-Hundeschule?
Geht es dir anfangs primär darum, dass dein Welpe andere Hunde trifft und den richtigen Umgang mit anderen Welpen lernt, eignet sich am besten ein Gruppentraining. Bei dieser Kursform hat dein Hund die Möglichkeit, bei Spielstunden Sozialverhalten zu erlernen.
Trotz der Ablenkung durch andere Vierbeiner liegt der Fokus aber auch darauf, deine Stimme im Getümmel zu erkennen und auf einfache Kommandos zu reagieren.
Die Kosten einer Welpenschule variieren von Hundeschule zu Hundeschule und liegen bei ungefähr 10 bis 25 Euro pro Stunde.
Gruppentraining in der Hundeschule
Aber auch als Junghund oder im Erwachsenenalter kann ein Gruppentraining sinnvoll sein. Kennt dein Hund die meisten Kommandos und soll weitere Tricks lernen oder einfach im Kontakt mit anderen Fellnasen bleiben, ist das Gruppentraining eine preisgünstige Alternative.
Wie immer, hängen die Preise vom Anbieter ab. Mit 25 Euro pro Stunde liegt ein fortgeschrittenes Training jedoch voll im Rahmen.
Tipp: Wenn es dir nicht unbedingt um viele neue Kommandos oder Trainingsmethoden, sondern mehr um den Kontakt zu anderen Hunden geht, kannst du dich vielleicht auch mit dem einen oder anderen Hundehalter privat verabreden.
Wenn sich eure Hunde mögen, gibt es viele Übungen, die ihr kostenlos außerhalb der Hundeschule machen könnt.
Einzeltraining für Hunde
Das Einzeltraining mit individueller Betreuung durch einen Hundetrainer lohnt sich vor allem dann, wenn du mit Problemen bei der Hundeerziehung oder -ausbildung zu kämpfen hast. Bei dieser Variante des Hundetrainings vereinbarst du Termine mit einem Hundetrainer, der sich auf das von dir vorgegebene Thema bzw. Problemfeld vorbereitet und es gemeinsam mit dir und deinem Hund angeht.
Der Vorteil von diesem Angebot ist der Fokus auf ausschließlich deinen Hund. Während die Kurse von Hundeschulen meistens für Gruppen ausgelegt sind, genießt dein Liebling die volle Aufmerksamkeit eines Hundeprofis, der sich auf ihn konzentriert.
In den Einzelstunden können Verhaltensauffälligkeiten wie Aggression, Angstverhalten oder andere Themen behandelt werden. Gegebenenfalls wird sogar eine Verhaltenstherapie empfohlen. Geschulte Trainier können das Wesen deines Hundes richtig einschätzen und entsprechende Maßnahmen vorschlagen.
Auch ganz spezielle Kurse bzw. Trainings lassen sich gut in Einzelstunden unterrichten. Dazu gehören Clickertraining, Anti-Jagd-Training oder Giftköder-Training.
Einige Hundeschulen bieten sogar an, ihren Hundetrainer zu euch nach Hause zu schicken. Solche Einzeltermine und individuelle Leistungen spiegeln sich natürlich auch in höheren Preisen wider.
Hundeschulen mit solchen Angeboten berechnen gut und gerne auch mal 100 Euro je Stunde.
Das klingt im ersten Moment nach viel Geld, aber dafür gehört hundert Prozent der Trainerzeit ausschließlich dir und deiner Fellnase. Das hat den Vorteil, dass ihr so eventuell schneller zum Ziel kommt und sich die Hundeerziehung nicht über Monate zieht.
Hundesportverein als günstigere Alternative zur Hundeschule
Wenn du bereits eine gute Bindung zu deinem Hund aufgebaut hast und er auf dich hört, besteht auf den ersten Blick kein Bedarf mehr für eine Hundeschule. Aber vielleicht freut er sich trotzdem auf regelmäßige Treffen mit anderen Hunden. Und die sind nicht nur in Hundeschulen möglich.
Am naheliegendsten ist für viele Hundebesitzer eine Hundefreilauffläche oder ein Hundepark in der Nähe. Hier besteht allerdings die Gefahr unachtsamer Halter. Lässt man seinen Hund einfach von der Leine, damit er mit anderen Hunden spielen kann, ohne das Geschehen zu beobachten, kann es schnell zu Konflikten kommen.
Aber auch aufmerksame Hundehalter bekommen die angespannte Atmosphäre zwischen zwei Hunden nicht immer mit. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Laien häufig das Wissen und die Erfahrung fehlt, um die Körpersprache fremder Hunde zu lesen.
Ein Kompromiss zwischen der Hundeschule und dem freien Spielen auf dafür vorgesehenen Plätzen ist der Hundesportverein. Das Hundetraining auf umzäunten Grundstücken solcher Vereine verspricht viel Spaß für deinen Vierbeiner, sofern du die für ihn richtige Aktivität ausgewählt hast.
Hier spielen viele Faktoren eine Rolle: Die Rasse deines Hundes, sein Gesundheitszustand und das Aktivitätslevel.
Zur Auswahl stehen, je nach Angebot des Vereins, Agility, Obedience, Canicross oder andere Sportarten. Trotz des Schwerpunktes auf Hundesport, bieten einige Vereine auch Grundgehorsam- und Alltagstrainings an.
In Hundevereinen kommt dein Liebling auch auf den Genuss, Artgenossen kennenzulernen. Ihre Herrchen und Frauchen sind aber meistens erfahrener im Umgang mit Hunden und die Tiere dementsprechend tendenziell disziplinierter. Das erhöht für deinen Hund die Chance, gute Erfahrungen mit anderen Vierbeinern zu machen. Zudem sind immer ehrenamtliche Hundetrainer vor Ort.
Der ehrenamtliche Aspekt hat jedoch seine Vor- und Nachteile.
Mit einer Vereinsmitgliedschaft liegst du zwar günstiger als mit Hundeschulen. Der Jahresbeitrag liegt mit 50 - 60 Euro meistens unter dem Preis einer 10er-Karte von Hundeschulen. Allerdings wird meistens von dir erwartet, dass du ehrenamtliche Aufgaben übernimmst - wie das in Vereinen nun mal der Fall ist. Zudem ist eine einmalige Aufnahmegebühr fällig.
Zudem darfst du nicht davon ausgehen, dass dein Hund eine individuelle Betreuung erhält oder Wunschinhalte der Hundeerziehung gelehrt werden Stattdessen liegt der Fokus auf dem jeweiligen Sport. Sollte ein Trainer bei deinem Hund Auffälligkeiten im Verhalten feststellen, werdet ihr also letztendlich doch in einer Hundeschule landen.
Wie finde ich die richtige Hundeschule?
Welche Hundeschule für dich und deinen besten Freund die richtige ist, musst du selber entscheiden. Es gibt hier leider keine pauschale Antwort, aber ein paar Faktoren, die du definitiv mit einbeziehen solltest:
Hundeschule-Kosten
Die Kalkulation der Kosten ist nicht so einfach, wie es auf einigen Webseiten wirkt. Zwar lassen sich die Preise pro Unterrichtsstunde oder Kurse klar auflisten, aber es kommen noch weitere Kostenfaktoren hinzu. Zunächst solltest du für den Preisvergleich prüfen, ob eine Unterrichtsstunde tatsächlich immer 60 Minuten dauert oder vielleicht nur 45 - das würde bei der gleichen Anzahl an Unterrichtseinheiten die Preiswahrnehmung verzehren.
Des Weiteren solltest du die Anfahrtskosten einkalkulieren. Macht eine Hundeschule, die weiter entfernt ist, auf dich einen besseren Eindruck, weil beispielsweise die Trainer qualifizierter sind, solltest du dir auch der Mehrausgaben aufgrund der höheren Distanz bewusst sein.
Weitere Kosten entstehen durch diverse Gegenstände, die je nach Trainingsmethode gebraucht werden. Die Notwendigkeit von Equipment sollte im Vorfeld kommuniziert werden, aber einen Trinknapf und eine Decke kannst du auf jeden Fall schon einmal einplanen. Für den besten Trainingserfolg findest du in unserem Sortiment übrigens auch gesunde Trainingsleckerli.
Qualität des Hundetrainings
Lass dich nicht von Zertifikaten blenden. Natürlich muss jeder Hundetrainer eine gewisse Ausbildung vorweisen können, aber Theoriewissen ist nicht alles. Vielen Hundehaltern ist wichtig, dass die Trainer ausreichend Erfahrung mitbringen. Die meisten Tipps aus dem Alltag können tendenziell diejenigen geben, die diesen Beruf schon lange ausüben und im Optimalfall selbst Hunde halten.
Stelle am besten auch sicher, dass die Hundetrainer zum Ende der Unterrichtsstunde immer ein paar Minuten übrig haben, um Fragen zu beantworten. Es wäre äußerst schade, wenn du mit einem Fragezeichen überm Kopf nach Hause fährst, weil du etwas nicht verstanden hast, aber die Zeit zum Fragen fehlte.
Zudem ist jeder Hund ein Individuum mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Also such dir lieber eine Hundeschule, in der sich die Trainer die Zeit nehmen, um dir und deinem Schützling ggf. etwas noch mal zu zeigen.
Gruppengröße in der Hundeschule
Ähnlich wie bei menschlichen Schülern, hängt der Lernerfolg auch von der Gruppengröße ab. Die Wahl der Hundeschule sollte nicht unbedingt auf die günstigste fallen. Denn der Preis kann leicht tief gehalten werden, wenn auf einen Trainer viele Hunde kommen. Bringe am besten immer erst in Erfahrung, wie viele Hunde pro Trainer im Gruppentraining betreut werden. Je weniger Hunde ein Trainer beobachten muss, desto mehr Zeit kann er pro Fellnase aufwenden.
Die Unterstützung bei den Übungen sollte dir auf jeden Fall das Geld wert sein. Sonst kannst du auch zu Hause ein Video abspielen und im Alleingang nachmachen, was in aufgenommenen Trainingseinheiten gelehrt wurde.
Wie funktioniert eine Online-Hundeschule?
Wenn dir Webinare jedoch ausreichen, kannst du auch zur günstigsten Variante der Hundeschule greifen: Online-Trainings. Es gibt inzwischen ein großes Angebot an Hundeschulen online, die ganze Kurse verkaufen, welche du dir jederzeit ansehen kannst. Das Spektrum reicht von Grundlagen wie dem Welpentraining über klassische Kursinhalte wie Leinenführigkeit bis hin zu speziellen Online-Kursen wie dem Anti-Giftköder-Training.
Die Preise lassen sich nur schwer vergleichen, weil manche Online-Hundeschulen Jahresbeiträge nehmen, während andere nur separat buchbare Kurse berechnen. Die günstigste Variante liegt wohl bei ca. 69 Euro im Jahr.
Auf mehrere Wochen verteilt, wird dir Wissen vermittelt. So weit die Theorie. Die Disziplin, alleine mit deinem Schüler rauszugehen und die Übungen in der Praxis selbstständig durchzuführen, musst du natürlich selber aufbringen. Ob diese Art des Unterrichts von Online-Hundeschulen das Richtige für dich ist, hängt also von deiner Motivation und deinem Hund ab.
Möchtet ihr unter euch bleiben, während ihr Grundlagen übt, kann eine Online-Hundeschule eine gute Alternative sein. Hundeschulen vor Ort können gerade Welpen auf Grund von Reizüberflutungen schnell überfordern. Andererseits ist der Kontakt zu Artgenossen essenziell für die Sozialisation. Nur Hunde, die von klein auf miteinander spielen, lernen Grenzen und Dialekte anderer Hunderassen kennen.
FAQ – Häufige Fragen zum Thema Hundeschulen und Kosten
Die Dauer der Hunde-Ausbildung hängt von deinen Zielen und der Lernbereitschaft deines Hundes ab. Manche Hunde sind von Natur aus stur oder kommen aus dem Tierschutz und können ängstlich, misstrauisch oder sogar traumatisiert sein. Geht es dir darum, einige Grundkommandos zu vermitteln und hast du 1 - 2 mal pro Woche Zeit für die Hundeschule, solltet ihr in wenigen Monaten zum Ziel kommen.
Eine Welpenschule ist absolut sinnvoll, damit dein Hund mit seinen Artgenossen sozialisiert wird. Fehlt der Kontakt zu anderen Hunden in der sogenannten Sozialisationsphase, kann es im Erwachsenenalter zu Problemen bei Zusammenstößen mit anderen Hunden kommen. Zudem lernt ihr in der Welpenschule Grundkommandos, die dir den Alltag mit deinem Liebling erleichtern.
Braucht dein Hund eine individuelle Betreuung, weil er Verhaltensauffälligkeiten zeigt, solltest du einen professionellen Hundetrainer heranziehen. Der Preis von Einzeltrainings hängt vom Ort und von dem Defizit deines Hundes ab. Erfahrene Hundetrainer nehmen durchaus 100 Euro pro Stunde, trauen sich dafür aber auch an aggressive Hunde heran oder wissen, wie sie mit sehr ängstlichen Hunden umgehen müssen.