Grasmilben beim Hund: Symptome, Behandlung und Vorbeugung
Es gibt verschiedene Parasiten, die Deiner Fellnase zu schaffen machen können. Neben Zecken und Flöhen können auch Grasmilben im Sommer und Herbst (April bis Oktober) zur echten Belastung für Deinen treuen Begleiter werden.
Sie gehören mit zu den am häufigsten vorkommenden Milbenarten beim Hund. Unbehandelt führen Sie unter anderem zu starkem Juckreiz und Ausschlag. Daher solltest Du bei einem Befall umgehend handeln.
In unserem Ratgeber erfährst Du alles rund um die Symptome, die korrekte Behandlung und die richtige Vorbeugung, damit Deine Spaziergänge milbenfrei bleiben.
Was sind Grasmilben?
Die Grasmilbe – lateinisch "Neotrombicula autumnalis" – wird korrekterweise Herbstgrasmilbe genannt. Der Grund: ab September ist sie die am häufigsten vorkommende Milbenart beim Hund. Manchmal wird sie auch als Erntemilbe bezeichnet. Wie Zecken gehören diese Milben zur Gattung der Spinnentiere.
Die Grasmilbe hat ihre "aktive" Zeit zwischen April und Ende Oktober. Abhängig von der Temperatur können Grasmilben jedoch auch im milden Winter aktiv sein. Wie der Name schon andeutet, kommen die Milben in Gräsern, in Parks und Wäldern sowie im heimischen Garten vor. Dabei mögen sie eher trockene Gräser – bei zu nassen Gräsern ziehen sie sich in den Boden zurück.
Die erwachsene Grasmilbe hat 8 Beine, die Larven haben dagegen nur sechs. Im Gegensatz zu Grasmilben, die bis zu 2 mm lang werden, sind ihre Larven nur knapp 0,3 mm groß. Man könnte sie auch für sehr klein geratene Zecken halten.
Gut zu wissen: nur die Larven der Grasmilbe befallen Deinen Doggo. Die erwachsenen Milben ernähren sich komplett vegan und leben nach dem Larvenstadium wieder in Gräsern und Wäldern.
Sind Grasmilben für Hunde gefährlich?
Nein, sie sind im Prinzip ungefährlich.
Grasmilben übertragen – anders als Zecken und Flöhe – keine Krankheiten. Auch saugen sie eher selten Blut. Dennoch machen sie Deiner Fellnase unbehandelt zu schaffen. Bei Hunden mit allergischer Reaktionen können mitunter schwere Entzündungen auftreten.
Falls Du Dir unsicher bist, solltest Du bei einem Verdachtsfall lieber gleich zum Tierarzt gehen.
Befall: Auf diese Weise gelangt die Grasmilbe auf den Hund
Die erwachsenen Milben legen ihre Eier in Gräser und Wiesen. Dort schlüpfen die Larven dann nach ca. 20 - 30 Tagen. Sie wandern dann meist auf Grashalme, auf denen sie leicht an ihre Wirte kommen.
Läuft Dein Doggo durch's Gras, hängt sich die Grasmilbe ans Fell und beißt sich dann an der Haut fest.
Einmal festgesaugt, trinkt sie vorwiegend den Zellsaft und die Lymphflüssigkeit sowie etwas seltener auch das Blut. Nach einigen Tagen springt sie wieder ab und ernährt sich von da an komplett "vegan" ohne den Wirt.
Nur die Larven befallen die Hunde – die erwachsenen Grasmilben leben tatsächlich in Gräsern und Wiesen.
Werden Grasmilben auf den Menschen übertragen?
Nein. Grasmilben werden weder von Hund zu Hund noch auf uns Menschen übertragen. Du musst Dir also keine Sorgen machen, wenn Dein Liebling Grasmilben hat.
Allerdings können sie Dich direkt befallen. Das passiert bspw. beim Spaziergang im Wald, beim Picknick auf Wiesen oder bei der Gartenarbeit.
Sie können sich durchaus auch an Dir "festbeißen", wenn Du mit Deinem Liebling durch das Gras hüpfst. Grasmilben sind in der Hinsicht nicht besonders wählerisch.
Typische Symptome: So erkennst Du Grasmilben bei Deinem Hund
Wie erkennst Du – trotz der geringen Größe – Grasmilben bei Deinem Doggo? Wenn Du weißt, worauf Du achten musst, ist das gar nicht so schwer.
Einmal festgebissen, sondert die Grasmilbe speichelt ab. Dieser Speichel führt zu starkem Juckreiz und kann Rötungen oder gar Entzündungen auf der Haut hinterlassen.
Da die Grasmilbe tendenziell Stellen mit "dünner" Haut bevorzugt, befällt sie oft Achseln, Kopf und Ohren sowie Beine und den Zwischenzehen-Bereich Deines Hundes. Manchmal kann es auch vorkommen, dass andere Stellen betroffen sind.
Folgende Symptome kannst Du bei einem Grasmilben Befall feststellen:
- Starker Juckreiz verbunden mit ständigem Kratzen und "Knabbern"
- Dein Hund leckt sich ständig Pfoten und Beine
- Gerötete Haut, unter Umständen entzündet Hautausschlag
- Zum Teil Haarausfall an den betroffenen Stellen
So erkennst Du Grasmilben richtig
Die Grasmilbenlarven sind nur rund 0,3 mm groß und daher oftmals sehr schwer zu erkennen. Wenn Deine Fellnase längeres Fell hat umso schwerer. Wichtig ist, dass Du nicht nur mit dem bloßen Auge über das Fell schaust.
Um Grasmilben richtig erkennen zu können, helfen Dir die nachfolgenden Schritte.
- Nimm einen Flohkamm oder anderen feinen Kamm und lege ein weißes Tuch oder Blatt unter die betroffenen Stellen beim Hund
- Bürste die betroffenen Stellen mehrmals gründlich durch
- Klopfe dann mit dem Kamm auf das Tuch oder Blatt
- Solltest Du kleine orange-gelbe Punkte finden, deutet das auf einen Grasmilbenbefall hin.
Hast Du den Befall feststellen können, gilt es jetzt entsprechend zu handeln.
Grasmilben oder doch Flöhe?
Falls Du Dir nicht sicher bist, ob Dein Hund Grasmilben oder doch Flöhe hat, hier ein kleiner Tipp:
Führe die Schritte 1 - 4 ganz normal durch. Wenn Du auf dem weißen Tuch rötlich-braune Punkte siehst, handelt es sich vermutlich um Flöhe. Die Farbe ist dunkler und rötlicher als bei Grasmilben. Außerdem sind Flöhe besonders im Bereich der Kruppe (Hüftbereich) aktiv – Grasmilben dagegen eher weniger. Hunde beißen sich zudem beim Flohbefall oft in diesem Bereich ins Fell. Mehr zum Thema findest du in unserem Ratgeber zu Flöhen beim Hund.
Wenn Du Dir nicht sicher bist, gehe lieber zum Tierarzt Deines Vertrauens und lass Deinen Doggo durchchecken.
Die richtige Behandlung bei Grasmilbenbefall
Auch wenn die Grasmilbe nach spätestens 14 Tagen wieder abfällt, ist es bis dahin nicht sehr angenehm für Deine Fellnase. Selbst wenn die Milbe nicht mehr auf den Hund ist, können die Beschwerden anhalten. Daher ist es wichtig, den Befall zügig zu behandeln.
Mit einfachen Maßnahmen kannst Du den Befall und die Beschwerden behandeln.
Eine mögliche Lösung: Bade Deinen Hund gründlich mit einem Anti-Milben-Shampoo – auch wenn es offiziell kein Mittel explizit gegen Grasmilben gibt. Das Shampoo hinterlässt einen leichten Ölfilm auf der Haut und verklebt somit die Saugorgane. Die Milben verhungern und fallen dann ab.
Sprich’ hier jedoch trotzdem idealerweise mit Deinem Tierarzt.
Alle Maßnahmen solltest Du auf jeden Fall vorher mit Deinem Tierarzt abstimmen. Zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten sind u.a.:
- Reinigung der Schlafplätze und Spielzeuge
- Behandlung entzündeter oder wunder Stellen mit einer Salbe
- Hol Dir weiteren tierärztlichen Rat ein
Hausmittel wie z. B. eine Mischung aus Olivenöl und Apfelessig können die Behandlung unterstützen. Diese Mischung wird einfach an den betroffenen Stellen ins Fell gerieben. Damit bekämpfst Du jedoch nicht die Grasmilben, sondern linderst vielmehr nur den entstandenen Juckreiz.
Auch vor dem Einsatz mit Hausmitteln raten wir Dir dringend zur Rücksprache mit Deinem Tierarzt.
Grasmilben beim Hund richtig vorbeugen
Die schlechte Nachricht zuerst: leider kannst Du einen Grasmilbenbefall nicht zu 100 % verhindern.
Die gute Nachricht: es gibt Maßnahmen, mit denen Du die Wahrscheinlichkeit eines (erneuten) Befalls deutlich reduzieren kannst. Folgende Maßnahmen haben sich dabei bewährt.
Wasche die betreffenden Stellen nach dem Spaziergang
Eine gute Möglichkeit, einem erneuten Befall vorzubeugen ist das Waschen nach dem Gassi gehen. Ja, es ist aufwendig und eigentlich sollte man seine Fellnase nicht zu oft baden. Daher reicht lauwarmes Wasser und eine kurze, gründliche "Dusche" an den Beinen.
Meist krabbeln die Grasmilben auf der Haut bevor sie sich festbeißen. Das kannst Du nutzen, um sie abzuspülen.
Nutze Repellentien oder Spot-on Präparate
Spot-on Präparate verschiedener Hersteller bieten einen guten Schutz gegen viele verschiedene Parasiten. Darunter Zecken, Flöhe und auch Milbenarten.
Viele Hundebesitzer entscheiden sich jedoch auch gegen Präparate und Spot-ons. Doch diese Präparate bieten einen guten Schutz vor Parasiten und wirken teilweise über einen längeren Zeitraum.
Es gibt jedoch auch “natürliche” Alternativen zu kaufen. Mittlerweile gibt es Sprays mit natürlichen Inhaltsstoffen wie z. B. Kokosöl, Zistrose und Eukalyptus-Extrakt. Entsprechende Nahrungsergänzungen können die Abwehr von Parasiten wie Zecken und Milben unterstützen. Bei mammaly gibt es das Super Protect zur Unterstützung der körpereigenen Hautabwehr.
Sei Dir aber bewusst, dass diese Mittel keinen 100-prozentigen Schutz liefern. Sie reduzieren die Wahrscheinlichkeit eines Befalls, da bestimmte Duftstoffe Parasiten abhalten können.
Im Garten: regelmäßiges Mähen und Bewässern
Auch im Garten ist Vorsicht angesagt. Willst Du gut vorbeugen, solltest Du regelmäßig Rasen mähen und den Boden bewässern. Das kann verhindern, dass die Grasmilbe an Grashalmen hochklettert und sich auf Pfoten und Beinen mitnehmen lässt.
Außerdem kann es helfen, den Rasen mit kalk- und stickstoffhaltigen Mitteln zu düngen. Milben mögen so ein Milieu nicht sonderlich.
Fazit
Grasmilben haben ihre Hauptsaison von April bis Oktober – bei milden Wetter auch teilweise im Winter. Sie gehören in diesem Zeitraum zur häufigsten Milbenart beim Hund.
An sich sind sie ungefährlich, können aber zu starkem Juckreiz und sogar zu Entzündungen auf der Haut führen. In jedem Fall solltest Du den Grasmilbenbefall behandeln.
Hierzu eignen sich vor allem Antimilben-Shampoos, Spot-ons und die Reinigung der Liegeplätze sowie Spielzeuge Deines Doggos. Vorbeugend kannst Du nach jedem Spaziergang die Beine mit lauwarmem Wasser abduschen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Die Grasmilbe (Neotrombicula autumnalis) hat ihre aktive Zeit von April bis Ende Oktober – also im Frühsommer bis Herbst. Daher nennt man sie häufig auch Herbstgrasmilbe. Bei milden Temperaturen kann sie auch im Winter vorkommen.
Häufige Symptome beim Grasmilbenbefall sind z. B. Kratzen und Schlecken ausgelöst durch starken Juckreiz, Hautrötungen und teils haarlose Stellen. Es kann auch zu Entzündungen an betroffenen Stellen kommen.
Nein. Grasmilben werden nicht von Tier zu Tier übertragen. Auch der Mensch kann sich nicht anstecken. Im Gegensatz zu anderen Milbenarten werden nicht auf den Menschen übertragen.