
Flöhe beim Hund: Wenn das Kratzen kein Ende nimmt
Flöhe sind winzig, aber sie können deinem Hund das Leben zur Hölle machen. Ein einziger Floh kann in kürzester Zeit für eine ganze Invasion sorgen – und dann reicht ein Kratzen nicht mehr aus, um das Problem zu lösen. Plötzlich leidet nicht nur dein Hund unter dem Juckreiz, sondern auch deine Wohnung wird zur Flohhochburg.
In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Flöhe beim Hund wissen musst: Wie du sie erkennst, wo sie sich am liebsten verstecken, welche Hausmittel helfen und wie du deinen Hund dauerhaft vor einem erneuten Befall schützt.
Flöhe – Ganz winzige Plagegeister mit ganz großer Ausdauer
Flöhe sind Meister der Tarnung – und genau das macht sie so gefährlich. Sie springen blitzschnell von einem Wirt zum nächsten und können monatelang ohne Nahrung überleben. Ein einziger Floh kann bis zu 50 Eier am Tag legen – das bedeutet, dass aus einem harmlosen Kratzen in wenigen Wochen ein handfestes Flohproblem wird.
Besonders im Sommer und Herbst sind Hunde gefährdet, doch auch in beheizten Wohnungen überleben Flöhe problemlos das ganze Jahr über. Sie lauern in Teppichen, Körbchen, Decken und sogar in Polstermöbeln – bereit, jederzeit wieder zuzuschlagen.
Wenn das Jucken zur Detektivarbeit wird – Anzeichen für Flöhe beim Hund

Flöhe sind winzig, flink und wahre Meister im Versteckspiel. Während einige Hunde sofort auf einen Flohbefall reagieren und sich unaufhörlich kratzen, zeigen andere kaum Symptome. Deshalb lohnt es sich, genau hinzuschauen – denn je früher du Flöhe entdeckst, desto einfacher wirst du sie wieder los.
Hier sind die häufigsten Hinweise darauf, dass sich Flöhe im Fell deines Hundes eingenistet haben:
- Häufiges Kratzen – Besonders an Bauch, Rücken, am Schwanzansatz oder hinter den Ohren. Manche Hunde nagen oder lecken zusätzlich an bestimmten Stellen.
- Schwarze Krümel im Fell – Flohkot sieht aus wie kleine, dunkle Punkte. Ein sicheres Zeichen, dass sich Flöhe eingenistet haben.
- Gerötete oder entzündete Haut – Durch das ständige Kratzen kann die Haut gereizt und empfindlich werden.
- Kahle Stellen – Übermäßiges Lecken oder Knabbern kann zu Haarausfall führen, oft an Bauch, Beinen oder am Rücken.
- Unruhiges Verhalten, besonders nachts – Dein Hund wirkt unruhig, schüttelt sich häufiger oder schläft schlechter? Flöhe können vor allem in den Ruhephasen für Juckreiz sorgen.
Tipp: Der einfache Floh-Test
Nimm einen Flohkamm und ziehe ihn durch das Fell deines Hundes – besonders an den bevorzugten Stellen der Flöhe (Bauch, Schwanzansatz, Ohren). Klopfe den Kamm anschließend auf ein weißes Küchentuch oder ein Blatt Papier. Werden die dunklen Krümel rot, wenn du sie mit etwas Wasser anfeuchtest? Dann handelt es sich um Flohkot – ein sicheres Zeichen für einen Befall.

Flöhe oder doch etwas anderes? So erkennst du den Unterschied zu Milben und Läusen

Juckreiz bedeutet nicht automatisch, dass dein Hund Flöhe hat. Es gibt einige andere Parasiten, die ähnliche Symptome verursachen können – und jeder von ihnen bringt seine eigenen Herausforderungen mit. Deshalb lohnt es sich, genauer hinzuschauen.
Flöhe – Die schnellen Springer
Flöhe sind winzige, flinke Plagegeister, die sich blitzschnell durchs Fell bewegen. Sie hinterlassen Flohkot – kleine schwarze Krümel, die auf ein feuchtes Tuch gedrückt rötlich werden. Ein weiteres Erkennungsmerkmal: Flöhe können springen! Wenn du also ein kleines Insekt entdeckst, das mit einem Satz aus dem Fell deines Hundes verschwindet, handelt es sich ziemlich sicher um einen Floh.
Milben – Die unsichtbaren Quälgeister
Milben sind winzige Spinnentiere, die oft mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Stattdessen machen sie sich durch gereizte Haut, Haarausfall und schuppige Stellen bemerkbar. Manche Milbenarten, wie die Grabmilbe, können sogar schmerzhaften Juckreiz und Hautentzündungen auslösen.
Läuse – Die hartnäckigen Krabbler
Läuse bewegen sich langsamer als Flöhe und legen ihre Eier (Nissen) direkt an den Haaren ab. Diese weißen oder gelblichen Punkte haften fest am Fell und lassen sich nicht so leicht ausbürsten. Betroffene Hunde kratzen sich oft intensiv, vor allem an Kopf, Hals und Rücken.
Tipp: Falls du dir unsicher bist, ob es sich um Flöhe, Milben oder Läuse handelt, hilft ein Tierarztbesuch weiter. Mit einem speziellen Hautabstrich oder einer Untersuchung unter dem Mikroskop lässt sich schnell feststellen, wer der Übeltäter ist.
Die Lieblingsverstecke der Flöhe – wo sie sich am liebsten aufhalten

Flöhe sind nicht nur flink, sondern auch echte Meister im Versteckspiel. Sie wissen genau, wo sie sich am besten vor neugierigen Fingern und Flohkämmen verstecken können. Während sie auf dem Hund nach einer warmen Mahlzeit suchen, legen sie ihre Eier bevorzugt in der Umgebung ab – und das macht sie so schwer loszuwerden.
Hier verstecken sich Flöhe besonders gerne auf deinem Hund:
- Hinter den Ohren – Eine geschützte Stelle, die sich perfekt zum Verstecken und Blutsaugen eignet.
- An der Schwanzwurzel – Hier bleibt dein Hund beim Kratzen oft erfolglos – ein beliebter Treffpunkt für Flöhe.
- Am Bauch und in den Achseln – Diese warmen, weichen Stellen bieten Flöhen ideale Bedingungen.
- Am unteren Rücken – Besonders zwischen den Haaren schwer zu entdecken, aber oft eine Brutstätte für Floheier.
Flöhe wohnen nicht nur auf deinem Hund – sondern auch in deinem Zuhause
Und das ist das Tückische: Nur etwa 5 % der Flöhe befinden sich auf dem Hund selbst – der Rest verteilt sich in der Umgebung. Floheier, Larven und Puppen verstecken sich in Teppichen, Hundebetten, Sofas und sogar in Autositzen. Wenn du also nur den Hund behandelst, aber nicht die Umgebung, kommen die Plagegeister immer wieder zurück.
Tipp: Nach einem Flohbefall solltest du alles gründlich reinigen: Hundebett und Decken waschen, Teppiche saugen und – falls nötig – mit einem speziellen Umgebungsspray arbeiten. Nur so kannst du sicherstellen, dass sich keine neuen Flöhe einnisten.

Wie Flöhe ins Haus kommen – und warum kein Hund sicher ist
Flöhe sind hartnäckig und können auf verschiedensten Wegen ins Haus gelangen:
- Beim Gassi-Gehen durch den Kontakt mit anderen Tieren
- Durch Igel oder andere Wildtiere im Garten
- Über Teppiche oder Möbelstücke, die mit Floheiern befallen sind
- Durch Kontakt mit einem Hund oder mit einer Katze, der/die bereits Flöhe hat
Selbst wenn dein Hund kaum draußen ist, kann er sich Flöhe einfangen – denn die Parasiten können sogar über deine Kleidung eingeschleppt werden.
Hausmittel gegen Flöhe – was wirklich hilft und was nicht
Hausmittel gegen Flöhe gibt es viele – doch nicht alles, was auf den ersten Blick vielversprechend klingt, ist auch wirklich effektiv. Einige Mittel können Flöhe zwar abschrecken oder ihre Entwicklung stören, aber nur die wenigsten bekämpfen sie zuverlässig.
Hier ein Überblick über Hausmittel, die unterstützend wirken können – und solche, die besser im Schrank bleiben sollten.
Backpulver und Salz – trocknet Floheier aus
Backpulver und Salz können dabei helfen, Flohlarven und Eier in Teppichen oder Polstern auszutrocknen. Dazu einfach auf die betroffenen Stellen streuen, einige Stunden einwirken lassen und anschließend gründlich absaugen.
Wirkung: Unterstützend für die Umgebung, aber keine alleinige Lösung.
Apfelessig – Flöhe mögen es nicht sauer
Ein verdünnter Apfelessig-Spray kann helfen, Flöhe kurzfristig abzuschrecken. Dafür mischst du Apfelessig mit Wasser (Verhältnis 1:1) und sprühst es sanft auf das Fell deines Hundes. Wichtig: Nicht in die Augen oder offene Wunden gelangen lassen!
Wirkung: Flöhe mögen den Geruch nicht – aber es tötet sie nicht.
Achtung! Spülmittel oder ätherische Öle sind gefährlich für Hunde
Teebaumöl, Zitronenöl oder Lavendel werden oft als natürliche Flohmittel angepriesen, können für Hunde aber giftig sein und Hautreizungen oder sogar Vergiftungen verursachen. Auch Spülmittelbäder, die angeblich Flöhe ersticken sollen, können die Haut deines Hundes stark austrocknen und schaden mehr, als sie nutzen.
Flöhe effektiv bekämpfen – so wirst du sie wirklich los

Hast du einmal Flöhe im Haus, heißt es: schnell handeln! Denn Flöhe vermehren sich rasant, und jeder Tag zählt, um eine großflächige Flohplage zu verhindern. Wichtig ist, dass du nicht nur deinen Hund behandelst, sondern auch seine Umgebung.
Hier sind die effektivsten Maßnahmen, um Flöhe gründlich zu beseitigen:
Flohbad – gezielte Soforthilfe
Ein Flohbad ist nicht jedes Hunds Sache – kann bereits einen großen Teil der erwachsenen Flöhe entfernen.
Flohkamm täglich benutzen – mechanische Flohkontrolle
Mit einem Flohkamm kannst du erwachsene Flöhe und Flohkot aus dem Fell deines Hundes entfernen. Besonders an den typischen Flohverstecken (Hinter den Ohren, Schwanzansatz, Bauch) regelmäßig auskämmen.
Umgebung gründlich reinigen – Eier und Larven eliminieren
Flöhe legen ihre Eier nicht nur im Fell deines Hundes ab, sondern verteilen sie in der gesamten Umgebung – Hundebett, Decken, Teppiche und Sofas sind bevorzugte Verstecke. Deshalb ist es wichtig, alle Textilien regelmäßig bei mindestens 60 °C zu waschen und gründlich zu saugen.
Ein Dampfreiniger kann helfen, hartnäckige Flohnester zu beseitigen, da die Hitze sowohl Eier als auch Larven abtötet. Beim Staubsaugen ist es besonders wichtig, den Staubsaugerbeutel direkt nach dem Saugen draußen in die Mülltonne zu entsorgen, da sich die Flohlarven sonst weiterentwickeln und aus dem Beutel wieder in die Wohnung gelangen können.
Vergiss nicht, auch schwer erreichbare Stellen wie Ritzen in Holzböden, Teppichkanten und Polstermöbel gründlich zu reinigen – dort verstecken sich Floheier besonders gerne!
Tipp: Hast du einen Flohbefall im Haus, solltest du nicht nur die Wohnung reinigen, sondern auch dein Auto, die Hundebox und alle Polstermöbel absaugen – denn Floheier überleben dort wochenlang und können für einen erneuten Befall sorgen.
Wie du deinen Hund dauerhaft vor Flöhen schützt
Einmal Flöhe losgeworden – und dann fängt das Ganze wieder von vorne an? Das muss nicht sein! Flöhe können sich jederzeit neu einnisten, wenn dein Hund nicht dauerhaft geschützt ist. Deshalb ist Vorbeugung genauso wichtig wie die eigentliche Bekämpfung.
Regelmäßige Fellpflege – Kontrolle ist alles
Nach jedem Spaziergang solltest du das Fell deines Hundes auf kleine schwarze Krümel (Flohkot) oder ungewöhnliches Kratzen überprüfen. Besonders wichtig sind Stellen wie die Ohren, der Bauch und der Schwanzansatz – hier verstecken sich Flöhe besonders gern. Ein Flohkamm hilft, erste Anzeichen frühzeitig zu entdecken.
Ein effektiver Schutz – besser vorsorgen als bekämpfen
Mit Nature Protect kannst du deinen Hund gezielt unterstützen. Natürliche Inhaltsstoffe helfen, Haut und Fell widerstandsfähiger zu machen, sodass Flöhe und andere Parasiten sich gar nicht erst wohlfühlen.
Wohnung sauber halten – der beste Schutz vor Flohnestern
Flöhe vermehren sich nicht nur auf dem Hund, sondern auch in der Umgebung. Regelmäßiges Staubsaugen – besonders in Ecken, Teppichen und Polstermöbeln – hilft, Floheier und Larven zu entfernen, bevor sie sich zu neuen Plagegeistern entwickeln.
Kontakt mit streunenden Tieren vermeiden
Hunde, die viel Zeit im Garten oder im Park verbringen, können sich Flöhe von streunenden Katzen, Igeln oder anderen Wildtieren einfangen. Besonders im Sommer solltest du darauf achten, dass dein Hund nicht an Orten schnüffelt oder sich wälzt, die potenziell von Flöhen besiedelt sein könnten.
Fazit: Schnell handeln – und richtig vorbeugen!
Flöhe sind hartnäckige kleine Plagegeister, und sie wieder loszuwerden, braucht eine durchdachte Strategie. Das Wichtigste ist eine wirksame Behandlung mit einem Präparat vom Tierarzt! Denn ohne diese bleibt der Befall oft bestehen und zieht sich unnötig in die Länge. Zusätzlich hilft es, die Umgebung gründlich zu reinigen, denn Flöhe und ihre Eier verstecken sich nicht nur im Fell, sondern auch in Teppichen, Körbchen und Sofaritzen. Regelmäßiges Waschen, Staubsaugen und sorgfältige Fellpflege tragen dazu bei, die Parasiten schneller loszuwerden.
Nur die Kombination aus wirksamer Behandlung, gründlicher Reinigung und vorbeugender Pflege sorgt dafür, dass dein Hund schnell wieder flohfrei wird – und bleibt. Denn weniger Kratzen bedeutet mehr entspannte Kuschelstunden. Und das ist ja wirklich nie verkehrt.
Quellen
Boch, Kirke (2008): Epidemiologische Untersuchungen zum Flohbefall bei Hunden und Katzen im Raum Leipzig. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät.
ESCCAP (2009): Bekämpfung von Ektoparasiten bei Hunden und Katzen. Deutsche Adaption der dritten ESCCAP-Empfehlung.
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Bowman, Dwight D. (2014): Georgis' Parasitology for Veterinarians. 10. Auflage, Elsevier.
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Pfizer (2003): Atlas of Veterinary Clinical Parasitology. 1. Auflage.
Monnig, H. O. (1956): Veterinary Helminthology and Entomology. 4. Auflage, Baillière, Tindall and Cox.
Mabbitt, Will; Reed, Nathan (2017): Flea Seeks Dog. Pavilion Books.