
Dürfen Hunde Paprika essen?
Paprika im Napf: Das gibt es dabei zu beachten

“Mit Rind, Reis und Paprika” - diese oder eine ähnliche Beschreibung hast Du vielleicht schon mal auf einer Nassfutterdose entdeckt. Aber kann diese Gemüsesorte überhaupt gut für unsere Hunde sein? Die Antwort ist ja, aber nur, wenn wir penibel auf die Fütterungshinweise achten.
Warum dürfen Hunde grüne Paprika nicht essen?
Bedenklich ist die Solanin Konzentration, die bei grünen Paprikas am höchsten ist. In der goldenen Mitte auf der Solaninskala befindet sich die gelbe Variante. Aber was hat es mit dem Solanin auf sich?
Solanin ist eine chemische Verbindung, die giftig für Hunde ist. Der Bestandteil findet sich auch in anderen Nachtschattengewächsen wie Tomaten, Auberginen oder Kartoffeln – besonders im unreifen und ungekochten Zustand – wieder. Die grünen Stellen auf einer rohen Kartoffel sind für Hunde besonders giftig.
Auch für uns Hoomans ist Solanin in hohen Mengen gesundheitsgefährdend. Daher essen wir keine rohen Kartoffeln und schneiden die grünen Stellen aus. Ansonsten bekommen wir es schnell mit Übelkeit, Durchfall und Kopfschmerzen zu tun.
Warum dürfen Hunde rote Paprika essen?
Rote Paprikas weisen im Vergleich zu den grünen oder gelben Exemplaren einen niedrigeren Solaningehalt auf.
Bei allen drei Varianten handelt es sich übrigens nicht um verschiedene Arten: Die Farbe spiegelt den Reifegrad der Gemüsepaprika wider. Ist die Gemüsesorte unreif, dann hat sie eine grüne Farbe. Mit der Zeit verwandelt sie sich in ein gelbes, orangefarbenes und schließlich rotes Gemüse.
Die reife und somit rote Paprika ist für Hunde - unter bestimmten Voraussetzungen - für den Verzehr geeignet.
Paprika enthalten auch viele gesunde Inhaltsstoffe für Deinen Hund wie:
- Vitamin C
- Ballaststoffe
- Folat
- Kalium
- Antioxidantien
Dazu sind Paprika mit 20 bis 37 kcal pro 100 Gramm ein leichter Snack.
Dürfen Hunde Paprika roh essen?
Es wird nicht empfohlen, dem Hund rohe Paprika zu geben. Gekochte Paprika ist besser geeignet, weil mit dem Kochen die Solanin Konzentration abnimmt. Außerdem ist das Gemüse, wenn es gekocht wird, für den Magen-Darm-Trakt leichter verdaulich.
Falls Dein Liebling aber ein kleines Stück von einer roten rohen Paprika geschlemmt hat, ist das in der Regel unbedenklich.
Vorsicht: Diesen Teil der Paprika darf Dein Hund nicht essen
Entferne vor dem Servieren unbedingt das Gehäuse und den Strunk. Dort versteckt sich am meisten Solanin. Davon abgesehen werden die meisten Hunde diesen geschmacklich unattraktiven Teil sowieso verschmähen.

Scharfe Paprikasorten:
Absolut tabu sind scharfe Paprikasorten wie Peperoni oder Chili. Diese enthalten nicht nur Solanin, sondern jede Menge Capsaicinoide, die für die Schärfe verantwortlich sind. Die Alkaloide verursachen beim Vierbeiner unter anderem Reizungen und Entzündungen der Magen-Darmschleimhaut.
Produkte mit Paprikapulver:
Generell gilt: Pfoten weg von gewürzten Speisen oder stark verarbeiteten Lebensmitteln. Bestimmte Produkte enthalten Paprikapulver für mehr Geschmack. Für Hunde sind all diese Lebensmittel ein No-Go und so verwundert es kaum, dass auf die Frage “Dürfen Hunde Paprika Chips essen?” ein klares Nein folgt.
Hat Dein Doggo gewürzte Pommes oder eine Tüte Chips gefressen, kann das aufgrund des hohen Salzgehalts Nierenprobleme verursachen. Das scharfe Paprikapulver reizt zudem die Magenschleimhaut.
Wie viel Paprika darf ich meinem Hund geben?
Paprika stellt keinen wesentlichen Bestandteil in der Hundeernährung dar. Wenn der Hund das Gemüse serviert bekommt, dann nur etwa 1 x pro Woche und in einer äußerst geringen Menge. Alternativ kannst Du beispielsweise auf Möhren, Fenchel oder Pastinaken zurückgreifen.
Hund hat Paprika gegessen: Symptome
Wenn der Hund versehentlich eine “verbotene” Paprika oder zu viel vom Gemüse verzehrt hat, können folgende Symptome eintreten:
- Durchfall (in schweren Fällen auch blutig)
- Erbrechen
- Atemwegsstörungen
- Übelkeit
- Krämpfe
- Lähmungen
Info: Das Ausmaß der Symptome hängt vor allem von der aufgenommenen Menge an Solanin und dem Körpergewicht des Hundes ab. Solanin ist zudem in hohen Mengen krebserregend.
Was mache ich, wenn mein Hund Paprika gegessen hat?
Tiermedizinischer Notfall oder kein Grund zur Sorge? Je nach Ausgangssituation gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen.
Tierarztpraxis:
Bei einer kritischen Verzehrmenge solltest Du nicht abwarten, sondern lieber gleich eine Tierarztpraxis aufsuchen. Falls es medizinisch sinnvoll ist, bekommt der Vierbeiner ein Mittel verabreicht, das ihn zum Erbrechen bringt. Auf diese Weise wird die Paprika samt giftiger Inhaltsstoffe aus dem Körper befördert.
Diese Methode kann nur angewendet werden, solange sich die Paprika noch im Magen befindet. Demnach sollten nicht mehr als 60 Minuten von der Aufnahme bis zum Erbrechen verstreichen. Rufe also am besten die Praxis vorher an, damit sich das tierärztliche Team gut auf den Notfall vorbereiten kann.
Hausmittel:
Kein akuter Notfall: Wenn Du Aktivkohle in deiner Hausapotheke vorrätig hast, kannst Du dieses Mittel zu Hause direkt nach dem Verzehr anwenden. Das bewährte Hausmittel bindet zu einem großen Teil Giftstoffe wie das Solanin und verhindert die komplette Aufnahme im Körper.
Diese Herangehensweise setzt jedoch gute Kenntnisse über die richtige Anwendung und Dosierung voraus. Spreche all das am besten beim nächsten Tierarztbesuch ab, um für den Notfall bestens vorbereitet zu sein.
Kaum Handlungsbedarf:
Da die normale rote Gemüsepaprika in kleinen Mengen für Hunde erlaubt und dank des hohen Vitamingehalts sogar gesund ist, gibt es bei einer Scheibe keinen Grund zur Sorge. Wenn aber Unsicherheit über die verzehrte Menge herrscht, solltest Du den Paprikadieb unbedingt im Auge behalten. Im Zweifelsfall ist es immer besser, eine Tierarztpraxis aufzusuchen.
Dürfen Hunde Paprika essen: Fazit
Unbedenklich ist es, wenn Du Deinem Hund eine kleine Menge Paprika pro Woche mit folgenden Eigenschaften fütterst:
- rot und am besten überreif
- gekocht
- ohne Gehäuse
- mild
Nichts im Hundebauch zu suchen hat hingegen Paprika, wenn sie gelb, grün, roh, scharf oder in hohen Mengen serviert wurde. Dies kann im schlimmsten Fall eine toxische Reaktion beim Hund auslösen. Somit wird der Verzehr von Paprika genauso wie bei anderen giftigen Lebensmitteln zu einem tierärztlichen Notfall.

FAQ - Dürfen Hunde Paprika esen?
Es ist empfehlenswert, das Gemüse vorher zu kochen. Beim Kochen nimmt der Solaninwert ab und damit reduzierst Du das Risiko von Unverträglichkeiten.
Ja, wenn Du beim Servieren alles richtig machst, ist rote Paprika für Hunde gesund. Das Gemüse ist reich an Vitamin A, B und C sowie vielen Mineralstoffen wie Zink und Magnesium sowie an sekundären Pflanzenstoffen.
Äußerst wenig. Alle sieben Tage sollte etwa nur ein kleines Stück Paprika im Napf landen. Die Menge richtet sich nach dem Gewicht des Hundes. Welpen sollten lieber bis zum Eintritt ins Erwachsenenalter warten, bis sie in den Genuss von Paprika kommen.
Alle scharfen Paprikasorten wie Peperoni und Chili sind für Hunde tabu. Aufgrund des erhöhten Solaningehalts dürfen Hunde gelbe Paprika nicht essen (beziehungsweise ist es nicht ratsam). Die grüne Variante ist ausdrücklich verboten.