Inhaltsübersicht
Wie ist das Hundegebiss aufgebaut? Welche Funktionen erfüllt das Gebiss von Hunden? Kieferfehlstellungen beim Hund Zahnfehlstellungen beim Hund korrigieren Welche Zahnerkrankungen gibt es noch bei Hunden? Wie halte ich Hundezähne gesund?
Hundegebiss – Alles, was Du über die Zähne Deines Hundes wissen musst

Hundegebiss – Alles, was Du über die Zähne Deines Hundes wissen musst

Ob beim Gähnen, Fressen oder Spielen: Das Gebiss unseres Hundes bekommen wir jeden Tag zu sehen. Aber welcher Zahn hat eigentlich welche Funktion und was macht ein normales, gesundes Hundegebiss aus? Und wie viele Zähne hat ein Hund eigentlich?

Die Antworten darauf erfährst du in diesem mammaly Ratgeber.

Inhaltsübersicht
Wie ist das Hundegebiss aufgebaut? Welche Funktionen erfüllt das Gebiss von Hunden? Kieferfehlstellungen beim Hund Zahnfehlstellungen beim Hund korrigieren Welche Zahnerkrankungen gibt es noch bei Hunden? Wie halte ich Hundezähne gesund?

Wie ist das Hundegebiss aufgebaut?

Wie ist das Hundegebiss aufgebaut?

Bevor wir uns mit den Zähnen eines ausgewachsenen Hundes beschäftigen, werfen wir einen Blick auf die Milchzähne. Bereits vor der Geburt – etwa in der vierten bis fünften Woche – beginnt die Entwicklung des Hundegebisses im Embryo. Kommen die Welpen auf die Welt, sind sie jedoch vorerst zahnlos.

Milchzähne beim Hund

Zwischen der dritten und sechsten Lebenswoche erfolgt dann der Zahndurchbruch beim Hund. Den Anfang machen die Schneidezähne, danach folgen die Eckzähne. Backenzähne machen das Welpengebiss vollständig. Dann sind die kleinen Racker mit 28 Milchzähnen ausgestattet - 14 oben und 14 unten.

Jeder, der bereits einen Welpen hatte, weiß: Die Milchzähnchen sind zwar kleiner als die späteren Zähne, aber dafür ziemlich spitz. Es ist völlig normal, dass Hundewelpen damit ständig an Dingen knabbern.

Einerseits müssen sie lernen, mit diesem Greifwerkzeug motorisch umzugehen. Andererseits geht es auch um das reine Testen der Beißkraft. Welpen brauchen Übung, um die Druckkraft ihres Kiefers richtig zu dosieren. Wenn sie ihre Geschwister beißen, erfolgt eine entsprechende Reaktion - das ist Teil der Sozialisation von Hunden. Und wir haben ja auch als Kinder unsere Grenzen ausgetestet. 😉

Bleiben um zu beißen

Du musst aber nicht dauerhaft in Sorge um das Mobiliar oder die eigenen Hände sein. Denn die spitzen Welpenzähne sind nur vorübergehende Begleiter.

Je nach Vierbeiner bemerkst Du im vierten bis siebten Lebensmonat Deines neuen Familienmitglieds den einen oder anderen Zahn in der Wohnung. Jetzt ist der Zahnwechsel in vollem Gange.

In dieser Zeit werden 28 Zähne abgestoßen, um Platz für insgesamt 42 Zähne zu schaffen. Im Vergleich: Die meisten erwachsenen Menschen haben 32 Zähne und Katzen kommen auf 30. Der Punkt geht also an unsere Doggos!

Probleme beim Zahnwechsel

Was für Welpen buchstäblich ein Durchbruch ist, kann auch mit Komplikationen einhergehen. Leidet Dein Doggo bereits an Fehlstellungen der Milchzähne, sind die Bedingungen für gesunde Folgezähne schlecht.

In dem Fall solltest Du möglichst früh das Hundegebiss untersuchen lassen, damit Deinen Liebling später nicht eine komplizierte kieferorthopädische Korrektur erwartet.

Auf die unterschiedlichen Fehlstellungen gehen wir weiter unten im Text ein.

Welche Funktionen erfüllt das Gebiss von Hunden?

Welche Funktionen erfüllt das Gebiss von Hunden?

Die richtige Stellung der Zähne sowie die generelle Gebiss- und Zahngesundheit sind für Hunde hinsichtlich der Nahrungsaufnahme überlebenswichtig. Im Gegensatz zum menschlichen Gebiss dient das Hundegebiss allerdings nicht nur zum Zerkleinern von Nahrung, sondern auch als Werkzeug. Was wir mit den Fingern machen, müssen die unterschiedlichen Hundezähne leisten. Deswegen verfügen sie über fünf unterschiedliche Zahnarten.

Schneidezähne im Hundegebiss

Schneidezähne sind die kleinen Zähne, die sich ganz vorne im Gebiss befinden. Insgesamt zwölf Schneidezähne haben erwachsene Hunde. Mit ihnen können sie Fleischreste von Knochen abnagen. Außerdem sind Schneidezähne mit ihren schmalen Kanten nützlich bei der Fellpflege – etwa, wenn Dein Hund eine Zecke aus seinem Fell entfernen möchte.

Fangzähne des Hundes

Die vier Fang- oder Eckzähne liegen direkt hinter den Schneidezähnen. Sie sind im Verhältnis zu den anderen Zähnen ziemlich lang und nach hinten gekrümmt. Dein Doggo macht von ihnen zum Beispiel dann Gebrauch, wenn er Futter oder Gegenstände im Maul festhalten möchte.

Backenzähne beim Hund

Bei den Backenzähnen von Hunden wird zwischen Prämolaren und Molaren unterschieden. Die 16 Prämolaren zeichnen sich dadurch aus, dass sie scharfkantig sind. Sie helfen Vierbeinern beim Zerkleinern der Nahrung.

Gut zu wissen: Der vorderste Prämolar (P1) ist winzig und bei einigen Hunden fehlt er gänzlich.

Die zehn hinteren Backenzähne nennen sich Molare. Sie helfen Hunden dabei, hartes Futter zu zerbrechen. Beim Zähneputzen sind sie etwas schlechter zu erreichen, doch auch hier sollte die Zahnpflege mit allerhöchster Sorgfalt durchgeführt werden.

Übrigens: Wenn Du noch nicht weißt, wie Du die Zähne Deines Hundes effektiv reinigst, dann schau unbedingt in unseren Ratgeber-Artikel Zähneputzen beim Hund.

Reißzähne im Gebiss von Hunden

Vorab: Es sind nicht die Eckzähne! Mit den Reißzähnen sind die größten Backenzähne des Hundes gemeint. Die zahnmedizinischen Fachbegriffe lauten P4 und M1, also der hinterste Prämolar im Oberkiefer und der vorderste Molar im Unterkiefer. Sie helfen Hunden bei der Zerteilung ihres Futters.

Kieferfehlstellungen beim Hund

Kieferfehlstellungen beim Hund

Ein Hundegebiss funktioniert mit seiner Anatomie also wundervoll als Werkzeug - sofern es sich gut entwickelt hat. Besteht eine Fehlstellung, kann es zu Problemen beim Zerkleinern von Nahrung oder Greifen von Gegenständen kommen. Dabei sind unterschiedliche Fehlstellungen möglich.

Scherengebiss

Ein Scherengebiss ist der Idealfall. Es gilt als die normale, erwünschte Gebissart bei Hunden. Diese Form hat übrigens auch der Vorfahr aller Haushunde, der Wolf. Hierbei stehen die Schneidezähne des Oberkiefers etwas vor den Schneidezähnen des Unterkiefers.

Schließt der Hund seinen Kiefer, stoßen die scharfen Zähne nicht aufeinander, sondern dicht aneinander vorbei.

Zangengebiss

Beim Zangengebiss hingegen liegen die oberen Schneidezähne direkt auf den unteren Schneidezähnen. Dies kann mit den Jahren zu einer Abnutzung der Zähne führen.

Wusstest Du's schon: Im Gegensatz zu uns Menschen sind Hunde nicht in der Lage, ihren Unterkiefer seitlich zu bewegen. 

Caninussteilstand

Besonders häufig kommt eine Fehlstellung der Eckzähne des Unterkiefers vor. Dieser Fehlstand im Hundegebiss ist nicht nur ein Nachteil, sondern eine Gefahr.

Wenn die Eckzähne zu steil stehen, besteht keine korrekte Verzahnung zwischen Ober- und Unterkiefer. Dadurch kommt es zum Einbiss in den Gaumen, der sehr schmerzhaft sein kann. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einem Durchbruch in die Nasenhöhle kommen.

Vorbiss

Ein Vorbiss ist eine Kieferfehlstellung, bei der der Unterkiefer etwas länger als der Oberkiefer ist. Dies lässt sich besonders häufig bei Bulldoggen beobachten.

Rückbiss

Der Rückbiss beschreibt das Gegenteil: Hier ist der Oberkiefer länger als der Unterkiefer. Kieferfehlstellungen entstehen durch Wachstumsstörungen und sind vorwiegend genetisch bedingt.

Zahnfehlstellungen beim Hund korrigieren

Zahnfehlstellungen beim Hund korrigieren

Zahnfehlstellungen können die Nahrungsaufnahme erschweren und sogar zu Schmerzen und weiteren Problemen wie Zahnfleischentzündungen und Zahnfleischschwund führen.

Sogar ein Zahnausfall kann die Folge sein. Besteht ein solches Risiko, sollte schnellstmöglich eine Behandlung erfolgen. Hierfür kommen mehrere Therapien infrage.

Zahnspange für Hunde?

Wie bei uns Menschen kann eine feste Zahnspange die Fehlstellung korrigieren – allerdings ist für das Einsetzen eine Vollnarkose nötig. Dabei gilt: Je früher die fehlerhafte Verzahnung erkannt wird, desto leichter lässt sie sich durch eine Zahnspange korrigieren.

Daher empfiehlt es sich, die Zähne während des Wachstums regelmäßig auf Fehlstellungen hin zu kontrollieren. 

Kronen und Diamanten - nicht nur etwas für King Charles Spaniel!

Eine weitere Therapiemöglichkeit ist das Modifizieren der natürlichen Zahnkrone des Hundes. Dabei kürzt der Tierarzt die Zahnkrone mit einer Schleifscheibe oder einem Diamantbohrer.

Kürzer und stumpfer sticht dann beispielsweise der Eckzahn nicht mehr so stark in den Gaumen.

Welche Zahnerkrankungen gibt es noch bei Hunden?

Welche Zahnerkrankungen gibt es noch bei Hunden?

Während die beschriebenen Erkrankungen in Form von Fehlstellungen hauptsächlich den Kiefer und die Lage der Zähne betreffen, können noch ganz andere Probleme die Beißerchen Deines besten Freundes belasten.

Zahnstein beim Hund

Wovon alle schon einmal gehört haben, ist Zahnstein. Fehlende Zahnpflege führt dazu, dass sich Plaque auf den Zähnen bildet und mit der Zeit zu Zahnstein verhärtet. Darin befinden sich viele Bakterien, die wir in Form von Mundgeruch auch riechen können. 

Die schwererwiegendere Konsequenz ist allerdings eine Entzündung der Mundhöhle, zu der es nicht selten kommt. Im aller schlimmsten Fall gelangen die Bakterien sogar ins Blut und wandern so in Organe wie Leber, Niere oder Herz und richten dort ernsten Schaden an.

Hat Dein Doggo Schmerzen im Maul, kannst Du höchstwahrscheinlich eine Einschränkung oder sogar Verweigerung der Nahrungsaufnahme beobachten. Teilweise ziehen sich betroffene Hunde sogar zurück und möchten nicht mehr berührt werden. Helfen kann in diesem Fall nur noch die Zahnsteinentfernung per Ultraschall unter Narkose.

Parodontitis bei Hundezähnen

Bei einer Parondontitis kommt es zum Abbau des Zahnhalteapparats. Dieses Risiko besteht, wenn eine Zahnfleischentzündung zu lange besteht. Im Endstadium ist so viel Zahnhalteapparat abgebaut, dass die Zähne ausfallen.

Symptome, die vorher entdeckt werden können, sind Zahnbelag, Zahnfleischbluten und zurückgehendes oder geschwollenes Zahnfleisch.

Zahnfrakturen

Trotz der härtesten Substanz des Körpers, dem schützenden Zahnschmelz, kann es zu Brüchen der Zähne kommen. Unkomplizierte Frakturen betreffen nur einen kleinen Teil der Zahnkrone und sind nicht weiter schlimm. Dies ist nicht einmal mit Schmerzen verbunden.

Ganz anders sieht es aus, wenn durch einen Bruch die Zahnpulpa freiliegt. Sie enthält den Zahnnerv und das Blutgefäß - entsprechend anfällig ist sie für Bakterien bei einer Öffnung.

Um Infektionen und Absterben des Zahnes zu vermeiden, müssen Brüche in Zähnen unbedingt behandelt werden. Das gilt übrigens auch für Milchzähne.

Kieferfrakturen

Wird eine parodontale Erkrankung nicht behandelt, kann der Kieferknochen mit der Zeit so weit geschwächt sein, dass er bei normaler Belastung bricht. Diese Gefahr besteht hauptsächlich bei kleinen Hunderassen.

Die meisten Kieferbrüche entstehen nicht mit der Zeit, sondern durch spontane Krafteinwirkung bei einem Aufprall, wie er beispielsweise bei einem Autounfall vorkommt. Auch Bissverletzungen können Kieferfrakturen zur Konsequenz haben.

Tumore

Tumore in der Maulhöhle müssen nicht immer bösartig sein. Dennoch sollte einem Verdacht immer eine Untersuchung folgen. Denn Tumore werden oft erst spät entdeckt, da die betroffenen Hunde nicht immer sofort Symptome zeigen.

Auffälligkeiten, die auf einen Tumor hinweisen können, sind:

  • Desinteresse an Kauartikeln
  • Kauen auf nur einer Seite des Kiefers
  • vermehrter und/oder blutiger Speichel
  • starker Mundgeruch


Da sich Tumore mit der Zeit verändern, spielt die schnelle Diagnose eine wichtige Rolle. Bei der Untersuchung wird zunächst Gewebe entnommen, um das Verhalten des Tumors zu diagnostizieren.

Bestätigt sich der Anfangsverdacht, folgt eine Untersuchung der regionalen Lymphknoten und des Bluts. Anhand einer Computertomographie des Kopfes und der Lunge entsteht ein genaueres Bild, auf dessen Basis die Entscheidung für eine Behandlungsart fällt.

Wie halte ich Hundezähne gesund?

Wie Du siehst, sind gesunde Zähne für den Hund äußerst wichtig. Damit sich Dein Hund bis ins hohe Alter an ihnen erfreuen kann, setzt Du am besten von Anfang an auf hochwertiges Futter und eine regelmäßige Zahnpflege.

Gib Deinem Liebling zudem die Möglichkeit, sich mit speziellen Kauartikeln zu beschäftigen. Dadurch können Vierbeiner ihre Zähne auf ganz natürliche Weise reinigen.  

Ergänzend dazu kann unser Dentalsnack Fresh Smile mit Natriumhexametapshophat, Zink-Oxid, Seealge und Pfefferminze unterstützend wirken. Er kann auch dabei helfen, lästigen Maulgeruch zu reduzieren. Falls Dich das interessiert, kannst Du hier die Erfahrungen von Fresh Smile lesen.

Hast Du bereits kleine Verfärbungen an den Zähnen Deines Doggos bemerkt? Dann hat sich mit der Zeit Zahnstein entwickelt. Erfahre in unserem Artikel Zahnstein beim Hund alles Wichtige über die verhärteten Ablagerungen.

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FAQ - Hundegebiss

Wie werden die Zähne im Hundegebiss genannt?

Beim Hundegebiss unterscheiden wir zwischen den Schneidezähnen, Fangzähnen, vorderen Backenzähnen (Prämolaren) und hinteren Backenzähnen (Molaren). Die Reißzähne von Hunden bilden dabei keine eigene Gruppe, sondern sind eine Kombination aus Prämolaren und Molaren.

Wann fallen die Milchzähne beim Welpen aus?

Die Milchzähne von Hunden fallen zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat aus. Der Zeitraum ist von der Größe der Hunderasse abhängig.

Wann ist das Hundegebiss vollständig?

Das Hundegebiss ist vollständig, wenn es aus 42 Zähnen besteht. Davon befinden sich 22 im Unterkiefer und 20 im Oberkiefer.

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